Kreis Kleve Der Aufschwung im Kreis ist schleppend

Kreis Kleve · Die Anzahl der Familien und Lebensgemeinschaften, die im Kreis Kleve von Hartz IV leben, ist im März gegenüber Februar leicht gestiegen. Sie erhöhte sich um 74 auf 8109 so genannte Bedarfsgemeinschaften. Dennoch sei es gelungen, 245 Langzeitarbeitslose in eine Stelle zu vermitteln. Allerdings hätten 120 Frauen und Männer nur eine 400-Euro-Arbeit erhalten, sagte Günter Franik, Fachbereichsleiter Arbeit bei der Kreisverwaltung. Der Kreis Kleve ist bekanntlich für die Vermittlung der Langzeitarbeitslosen zuständig, die über ein Jahr ohne Beschäftigung sind. 12 292 Hartz IV-Empfänger sind im Kreis ohne Arbeit.

Die Vermittlung der Langzeitarbeitslosen sei schwierig, weil sie häufig keine Fachkräfte seien — und die fordere die Wirtschaft. Zudem, so Franik, sei der Aufschwung im Kreis schleppender als im NRW-Durchschnitt. Das erschwere zusätzlich die Vermittlung. Während die Steuerzuwächse bis Mitte vergangenen Jahres in NRW bei 9,6 Prozent gelegen hätten, habe es im Kreis lediglich einen Anstieg um 0,5 Punkte gegeben.

Dennoch stehe der Kreis beim überregionalen Vergleich bei den Beziehern von Hartz IV mit 5,5 Menschen pro 100 Einwohner sehr gut da. Die Quote liege im Bund bei 7,5 und im Land NRW sogar bei knapp 8,8. Im Nachbarkreis Wesel betrage sie 7,6. "Mit unserer Quote von 5,5 sind wir nicht weit vom bayerischen Spitzenwert von 3,4 Prozent entfernt, aber erfreulicherweise meilenweit vom schlechtesten Wert in Berlin mit 16,8", betonte Franik.

38,2 Prozent der Familien und Lebensgemeinschaften, die im Kreis Kleve Hartz IV erhalten, haben auch ein Erwerbseinkommen. Das Arbeitsentgelt so jedoch so niedrig, dass die Menschen auf staatliche Hilfen angewiesen, erklärte der Fachbereichsleiter.

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