Goch Den Heyberg: Neuer Anlauf für Bogenpark

Goch · Andreas Bücken möchte am Traberpark einen ganz besonderen Parcours einrichten. Besucher könnten auf Tierattrappen zielen. Doch wegen der Sicherheit müsste er einen Bauantrag einreichen.

Die Idee hat Andreas Bücken bereits seit fast zwei Jahren. Auf dem Gelände des Traberparks Den Heyberg möchte er einen Bogensport-Parcours errichten. Bei dieser Form des Schießsports wird nicht nur auf Zielscheiben gezielt, sondern auch auf dreidimensionale Tierattrappen. Dadurch soll dieser Sport ein ganz besonderes Erlebnis bieten. In Süddeutschland, dem Sauerland oder der Eifel gebe es solche Anlagen bereits. Am Niederrhein fehle so etwas boislang. Am Traberpark Twisteden fände man ideale Bedingungen vor, um ein solches Angebot einzurichten, meint Bücker.

"Die Tierattrappen werden auf dem Gelände verteilt und von vorgegebenen Punkten von einem Rundweg aus beschossen", erläutert Bücker. In Kevelaer hat er die Möglichkeit, ein entsprechendes Gelände von Besitzer Heinz Verrieth zu pachten. Auch die Abstimmung mit Forstamt und Jägern sei bereits erfolgt, sagt er. "Wir sind ganz weit in der Planung und würden das Projekt gerne umsetzen", sagt Bücken.

Grundsätzlich begrüßen auch Kevelaerer Verwaltung und Politik das Vorhaben. "Die Idee ist interessant", erläutert Ludger Holla vom Bauamt. Daher habe die Politik auch ihr Okay signalisiert. Die Stadt habe mit hohem Aufwand versucht, das Projekt möglich zu machen. Da das Gelände planungsrechtlich Wald ist, gibt es dort kein Baurecht. Daher habe man zunächst versucht, ganz ohne Bauplanung auszukommen. Problem sei allerdings die Sicherheit. Damit die Pfeile nicht unkontrolliert in den Wald fliegen, müssen Holzwände errichtet werden. Das habe die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Verlangt. Da aber eine solche Holzwand ein Bauwerk darstelle, sei nun auch Baurecht nötig. Dafür muss der so genannte Flächennutzungsplan geändert werden.

Für die Zäune müsste der Bewerber dann einen Plan einreichen. Das wiederum ist mit Kosten verbunden, die Bücker tragen müsste. "Dass private Bewerber bei solchen Dingen in Vorleistung gehen, ist das normale Procedere", sagt Holla. Momentan warte man jetzt darauf, dass Bücker eben diesen Plan einreicht. Bücker findet es befremdlich, dass die Holzwände als "Bauwerk" angesehen werden und er eine Baugenehmigung braucht. Dadurch würden hohe Kosten auf ihn zukommen. Für ein Planungsbüro etwa müsse er rund 8000 Euro zahlen. Hinzu kämen weitere Kosten, etwa für die Umstellung des Flächennutzungsplanes. Eben solche Kosten soll es aber nicht geben, so Holla: "Es ist Service unserer Kommune, das zu übernehmen." Den nächsten Schritt müsse Herr Bücker übernehmen und den Plan einreichen.

Der hat in der Sache bereits Bürgermeister Dr. Dominik Pichler angeschrieben. Ihn sehe er als letzte Chance, heißt es in dem Brief. Jetzt hat es daraufhin einen Termin im Bauamt gegeben. "Es ist wieder Bewegung in der Geschichte", meint Bücker. "Ich hoffe, dass es noch zu einer Einigung kommt. Denn es wäre doch sehr schade, wenn aus diesem Projekt nichts wird."

(RP)
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