Goch Dem Alltag entfliegen

Goch · Vergangenen Samstag fand auf dem Flugplatz in Goch-Asperden der Geschwistertag des Kinderhospiz Regenbogenland Düsseldorf statt. Die 15 Geschwisterkinder durften einen Tag lang die Welt von oben betrachten.

 Nachwuchspiloten bei der Arbeit.

Nachwuchspiloten bei der Arbeit.

Foto: PRIVAT

Einmal wie ein Vogel durch die Lüfte fliegen, grenzenlose Freiheit erleben und die Sorgen des Alltags vergessen. 15 Geschwisterkindern von Patienten des Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf wurde vergangenen Samstag dieser Traum auf dem Flugplatz Goch-Asperden ermöglicht.

Die Sieben- bis Achtzehnjährigen durften kostenlos vom Segel- und Motorflugzeug aus den Niederrhein von oben betrachten. "Die Kinder waren total begeistert", erzählt Pilot und Tonstudiobesitzer Klaus-Dieter Keusgen.

Er, Alex Franken und Achim Schmidt vom Luftsportverein Goch flogen die Flugzeuge, bereitgestellt wurden diese von John Cuppen, Thomas Blümel und Rainer Haas. Auch für Kaffee und Kuchen war gesorgt und beim Kartenspielen konnte das schöne Wetter noch einmal so richtig genossen werden.

Geschwistertag

Initiiert hat Stephan Becks die Aktion. Auf der Suche nach einer Einrichtung, für die er zu seinem 50. Geburtstag Geld sammeln wollte, stieß er auf das Kinderhospiz Regenbogenland. Im Gespräch mit dem Sozialpädagogen Hendrik Künzler entstand dann die Idee, den Geschwistertag, der einmal im Monat stattfindet, auf den Flugplatz Goch-Asperden zu legen. "Die Kinder wollten gar nicht mehr runter, und auch für uns Betreuer war es ein atemberaubendes Erlebnis", erzählt Künzler.

Auch der noch Elfjährigen Johanna hat es gefallen. Angst vor dem Fliegen habe sie nicht gehabt, erzählt die Gymnasiastin, schließlich sei sie mit ihren Eltern schon einmal nach Amerika geflogen. Möglich war diese Reise nur, weil ihr kranker Bruder währenddessen im Kinderhospiz Regenbogenland betreut wurde.

Das Leben genießen

Das Hospiz betreut unheilbar kranke und schwer behinderte Kinder und ihre Familien ab Diagnosestellung. In gemeinsamen Treffen und Kurzaufenthalten wird offen mit dem Thema Sterben umgegangen und die noch verbleibende Zeit für den Patienten und seine Familie so positiv wie möglich gestaltet.

Durch die durchschnittlich zehntätigen Aufenthalte, die auch gemeinsam mit der Familie und ohne Kosten für die Eltern im Hospiz ermöglicht werden, werden diese entlastet. "Bei uns geht es darum, das Leben zu genießen. Die Kinder haben gelernt, das zu schätzen, was sie haben", erzählt Sozialpädagogin Sarah Langhof.

Durch den Einsatz der Mitglieder des Luftsportvereins Goch durften sie über den Wolken "den Sorgen des Alltags entfliegen", wie es Yvonne Heeser, Pressesprecherin des Vereins, formuliert. Auch für die kleinen Patienten des Hospiz, die sich wünschen, noch einmal in ihrem Leben die Welt von oben zu betrachten, will der Luftsportverein kostenfreie Flüge möglich machen — und einmal mehr ein Lächeln auf Kinderlippen zaubern.

Weitere Informationen zum Kinderhospiz Regenbogenland gibt es im Internet unter www.kinderhospiz-regenbogenland.de.

(iho)
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