EM-Fans beim ersten Spiel der deutschen Mannschaft Diese Gocher Fußballfans sind im ZDF zu sehen

Goch · Sie reisen nicht das erste Mal der Nationalmannschaft hinterher. Aber damit ins Fernsehen zu kommen, ist neu. Drei Gocher waren am Dienstag in München, zuvor hatte ein ZDF-Team sie in ihrer Heimatstadt besucht. Wir haben mit ihnen über die ganz besondere Reise zum Spiel gesprochen.

 Das Gocher Fan-Team posiert fürs ZDF: Manuel Halmans, Steffen Beniers und Max van de Loo (von links) vor dem Steintor, einem der Gocher Wahrzeichen.

Das Gocher Fan-Team posiert fürs ZDF: Manuel Halmans, Steffen Beniers und Max van de Loo (von links) vor dem Steintor, einem der Gocher Wahrzeichen.

Foto: ZDF

Um 4.15 Uhr waren sie losgefahren, um früh genug in Bayerns Landeshauptstadt zu sein. Denn dort wartete auf Manuel Halmans, Max van de Loo und Steffen Beniers ein straffes Programm. Um abends live vor Ort das Auftaktspiel von Jogis Truppe ausgerechnet gegen Frankreich sehen zu können, musste vorab einiges erledigt werden. Wegen der Corona-Bestimmungen und weil die Gocher für die ZDF-Sendung „Volle Kanne“ im Einsatz waren.

Manuel Halmans ist in Fußballerkreisen nicht unbekannt, weil es ihm schon zweimal bei internationalen Ereignissen gelungen ist, mit einer für ihn typischen Geste vor die Kameras zu geraten: In äußerster Anspannung nimmt der 37-Jährige die Hände zum Dreieck geformt vor die Nase – so viel Emotion und Betroffenheit gefällt den Kameraleuten offenbar; „man kann mich mit der Geste sogar googeln“, sagt Halmans. Zu finden ist der 37-jährige Groß- und Einzelhandelskaufmann da, wo der Fanclub der deutschen Nationalmannschaft sitzt, neben ihm seine Kumpel Max van de Loo (40), ein Eventmanager, und Steffen Beniers (32), Logistikleiter.

Dass sie alle drei beim Vorrundenspiel dabei sein können, obwohl wegen der coronabedingten Abstands- und Hygieneregeln nur ein Fünftel der Karten von 2020 genutzt werden kann, ist ein Riesenglück. Katja Jansen, Gocherin und beim ZDF beschäftigt, sagt: „Eine Karte für ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei dieser EM zu bekommen, gleicht einem Sechser im Lotto!“ Dass es den Gochern gelungen ist, liegt an ihrem Fanclub, der sie als Ruhrgebiets-Vertreter ausgewählt hat. „Vor acht Wochen haben wir erfahren, dass wir dabei sind, aber zunächst waren die Bedingungen noch unklar. Der Söder verlangte zuerst einen PCR-Test, wogegen sich die UEFA aber gewandt hat. Jetzt reicht es, in einem EM-zertifizierten Testzentrum einen Bürgertest zu machen; das steht noch vor dem Einchecken ins Hotel an“, erzählt Halmans.

 Alle drei Männer kicken für die Gocher Viktoria und zeigten dem Kameramann auch ihr Stadion.

Alle drei Männer kicken für die Gocher Viktoria und zeigten dem Kameramann auch ihr Stadion.

Foto: ZDF

Dass Deutschland mit den Franzosen direkt auf eine der Favoriten-Mannschaften trifft, ist eine zweischneidige Sache: Auf der einen Seite freuen sich die Fans  auf die Topstars beider Mannschaften, auf der anderen Seite wird es alles andere als leicht. „Ich hoffe, dass wir zumindest nicht verlieren“, sagt Halmans. Der Trip nach München ist aber für die Gocher mehr als ein Fußball-Event. „Wir kommen ja nicht alle Tage in eine Weltstadt, werden sicher mal das Hofbräuhaus oder eine ähnliche Lokalität aufsuchen und dann später zum Fan-Fest in den Englischen Garten gehen“, berichtete Max van de Loo der RP während der Autofahrt über die Freisprechanlage. „Im Stadion gibt’s ja nur alkoholfreies Bier, und ob wir  danach noch etwas bekommen, wissen wir noch nicht.“

Auch ein Treffen mit dem Volle-Kanne-Team war noch geplant. Man kannte sich ja schon von den Dreharbeiten in Goch. „Auf der Viktoria-Anlage und vor dem Steintor haben sie uns gefilmt“, erinnert sich Halmans. Max van de Loo, der für die Altherren von Viktoria im Tor steht, durfte sich für die Kamera, „beschossen“ von seinen Freunden, die ebenfalls für die Viktoria kicken, sogar sportlich in Szene setzen. Wer den Beitrag am Dienstag morgen gesehen hat, hat damit auch einen Eindruck von Goch, seinen Bewohnern und Vereinen bekommen.

Zurück zum Fußball: Die Männer  hatten den Auftrag, in München auch noch ein wenig mit ihren Handys zu fotografieren oder zu filmen; wenn’s geklappt hat, sollen daraus noch 40 Sekunden für eine ZDF-Nachberichterstattung geschnitten werden, die erneut für „Volle Kanne“ geplant ist und am Mittwochmorgen ausgestrahlt wird. Für Halmans, van de Loo und Berniers war jedenfalls schon auf der Hinfahrt klar, dass die Tour nur super werden konnte.  Katja Jansen weiß, dass für die Fans, die schon mehrfach gemeinsam  ihrer Mannschaft die Daumen drückten,  die Atmosphäre das Wichtigste beim internationalen Fußball-Event ist. Die Gocherin, die mit den dreien befreundet ist – man kennt sich vor allem aus dem Karneval – sagt: „Schon längere Zeit gab es die Idee des ZDF, Manuel Halmans einmal persönlich kennen zu lernen, schließlich war er schon zweimal in Großaufnahme bei seinen letzten Turnierbesuchen 2012 in Frankreich und 2018 in Moskau im Bild zu sehen. Sogar in den offiziellen Trailer des Senders zum Turnier schaffte er es.“ Was, wie der 37-Jährige versichert, völliger Zufall war. „Aber es war schon irre, zu erfahren, dass mich Leute in vielen Länder im Fernsehen gesehen haben.“ Die Chancen stehen nicht schlecht, dass das wieder passiert, schließlich sind die Reihen deutlich gelichteter als sonst.

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