Goch Christopherushaus wetterfest machen

Goch · Die ehemalige Schule in Wemb soll saniert werden. Die Schätzung der Kosten beläuft sich auf rund 30.000 Euro. Austausch der Fenster als größter Einzelposten. Gemeinde zahlt das Geld außerplanmäßig.

 Das Christopherushaus im Weezer Ortsteil Wemb wird von Vereinen und sonstigen organisierten Gruppen genutzt.

Das Christopherushaus im Weezer Ortsteil Wemb wird von Vereinen und sonstigen organisierten Gruppen genutzt.

Foto: thomas Binn

Das Christopherushaus, die ehemalige Schule von Wemb, ist ein zentraler Punkt für das Ortsbild. Und ein touristisches Ziel. Schließlich informiert eine der 24 Tafeln des historischen Entdecker-Rundgangs in Weeze und Wemb über das Bauwerk an der Schulstraße. Bei seiner Fertigstellung 1938 galt das ehemalige Schulgebäude als eines der modernsten im Landkreis Geldern. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich im Obergeschoss eine Seidenraupenzucht. Die Raupen wurden mit den grünen Blättern von Maulbeerbäumen gefüttert, die man auf dem Schulgelände angepflanzt hatte. Nach aufwendigen Umbaumaßnahmen wurde das Gebäude 1988 zu einer Mehrzweckeinrichtung für Vereine und sonstige organisierte Gruppen in Wemb. An den Schultrakt baute man im selben Jahr die Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr an.

 Der Austausch der Fenster verschlingt im Rahmen der Sanierung das meiste Geld.

Der Austausch der Fenster verschlingt im Rahmen der Sanierung das meiste Geld.

Foto: Thomas Binn

Über die Bedeutung des Gebäudes bestand Einigkeit auch in der jüngsten Sitzung des Weezer Bau- und Umweltausschusses. Es sei ein "Hingucker" - noch. Denn dem Christopherushaus geht's nicht gut. Vor allem die Westfassade des rund 80 Jahre alten Gebäudes befindet sich in einem schlechten Zustand.

Deshalb hat sich die St.-Sebastianus-Bruderschaft an die Gemeindeverwaltung gewandt. Die Schützen übernahmen das Haus am 1. Januar 2007 von der Gemeinde und betreibe es seitdem in Eigenverwaltung. Eine neue Schrankwand und neue sanitäre Anlagen sind unter anderem in den vergangenen Jahren eingebaut worden. Und eine neue Therme, so Bürgermeister Ulrich Francken im Ausschuss, habe zur Kostensenkung beigetragen.

Nicht nur wegen der Westfassade bat die Bruderschaft die Gemeinde darum, die Bauschäden am Christopherushaus zu bewerten. Instandhaltungsmaßnahmen von rund 30.000 Euro, so die Kostenschätzung, sind notwendig. Geld, das die Gemeinde auf Empfehlung des Ausschusses und auf Beschluss des Rates außerplanmäßig zur Verfügung stellen will.

Eine Beseitigung der Mängel sei unumgänglich, damit das Gebäude weiterhin von den ansässigen Vereinen genutzt werden könne, so die Auffassung der Verwaltung. Da die Vereine selbstständig für kleinere Unterhaltungsmaßnahmen aufkommen, stehen allerdings im Haushalt keine Mittel zur Verfügung, so dass sie Summe außerplanmäßig aufgebracht werden müsse. Deckungsmittel könnten aus Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer entnommen werden. Den größten Einzelposten bei der Sanierung bildet laut Kostenschätzung der Austausch der Fenster. 19.800 Euro werden dafür veranschlagt. Etwas mehr als 2900 Euro kostet die Erneuerung der Gauben aus Schiefer. Mit 2750 Euro schlägt das Beiarbeiten des abgeplatzten Betons an den Fenstern zu Buche. Malerarbeiten an der Fassade kommen auf 1650 Euro. Weitere Maßnahmen sind die Demontage und Montage der Feuerwehrsirene (880 Euro), die Abdichtung der Fensterelemente (726 Euro) und die Reparatur des undichten Daches (550 Euro).

"Wir werden das Christopherushaus wieder wetterfest machen", ist Bürgermeister Francken überzeugt. Und die Ausschussmitglieder sind sich darin einig gewesen, dass durch ein Verschieben der Sanierungsmaßnahmen die Schäden nicht besser werden. Wie Roland Rettke von der Gemeindeverwaltung gestern auf Anfrage mitteilte, sollen die Sanierungsmaßnahmen zwischen August und Oktober in diesem Jahr erfolgen.

(RP)
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