Goch CDU Goch vor Chef-Wechsel

Goch · Die Gocher CDU-Fraktion vor neuer Aufstellung? Nun ist es auch offiziell: In knapp 14 Tagen wirdKarl-Heinz Bremer bei der Fraktionsvorsitzenden-Wahl gegen Amtsinhaber Walter Meischner antreten.

Seit Montag ist es gleichsam „amtlich“, CDU-Fraktionschef Walter Meischner selbst ließ auch offiziell am Ende einer Sitzung die sprichwörtliche Katze aus dem Sack: Am 25. September wird bei der turnusmäßigen Neuwahl des Fraktionsvorsitzenden Karl-Heinz Bremer gegen ihn antreten.

Für den Wechsel

Wobei es beim „Antreten“ nicht bleiben dürfte. Seit geraumer Zeit hatten sich die Anzeichen gehäuft, dass eine Mehrheit der im Stadtrat vertretenen CDU-Politiker für einen Wechsel an der Fraktionsspitze stimmen wird. Karl-Heinz Bremer, gestern von der RP befragt: „Man ist an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich bereit bin, politisch Verantwortung zu übernehmen.“ Das habe er bejaht. Und er habe Walter Meischner auch schon vorab darüber informiert, dass er gegen ihn kandidieren werde. Zu seiner Arbeit befragt, wenn er Vorsitzender wird, sagte Bremer gestern: „Ein wichtiges Thema wird für uns alle gemeinsam die Außendarstellung der CDU in Goch sein.“ Motto: Gute Arbeit machen – und auch darüber reden. „Denn ein Ziel ist für uns ganz klar“, so Karl-Heinz Bremer weiter: „Wir wollen bei der nächsten Kommunalwahl im Jahre 2009 die absolute Mehrheit in Goch zurück gewinnen.“ Walter Meischner machte gestern im Gespräch mit der RP klar: Es stehe außer Frage, dass er kandidieren werde, um „die in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich geleistete Arbeit fortzusetzen“.

Alles läuft also auf eine so genannte Kampfabstimmung hinaus. Wer hat dabei welche Chancen? Entscheidend ist da sicher die viel zitierte „Stimmungslage der Fraktion“, in der es, wie gestern deutlicher wurde, schon seit einiger Zeit gärt. Ansatz auch hier wieder: die Außendarstellung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Vermittlung der CDU-Arbeit in der Gocher Bürgerschaft. Kritisiert wird offenkundig, dass Walter Meischner es seit seiner Wahl nicht verstanden habe, die CDU-Arbeit nach draußen zu „transportieren“. Meischner selbst hielt unlängst dagegen, das sei auch nicht so einfach, wenn man keine absolute Mehrheit habe und mit anderen Fraktionen zu Mehrheiten kommen müsse. Worauf Meischners Gegner erwidern, er setze sich zum Beispiel nicht hinreichend von der Politik der SPD ab, so dass die CDU als solche gar nicht mehr erkennbar sei.

Rückblende: Ende September 2004 war Walter Meischner nach der Kommunalwahl überraschend zum Gocher CDU-Fraktionschef gewählt worden. Sein Vorgänger Josef Polders hatte damals im RP-Interview Betroffenheit gezeigt, dass er „ohne jeden Hinweis und ohne erkennbares Vorzeichen“ abgewählt worden sei. Nun ist so etwas auf alle Fälle ausgeschlossen.Die Karten liegen offen auf dem Tisch.

(RP)
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