Goch Brandruine an der Rampe kommt weg

Goch · Ein Investor will zwei Mehrfamilienhäuser an der Weseler Straße bauen, sobald die Reste des alten Bauernhofs dort abgerissen sind. Nachbarn sehen die Veränderung gelassen; bisher war's romantisch, aber Neubauten sind auch schön.

 Das seit vielen Jahren leerstehende Brandruinen-Gebäude an der Weseler Straße soll bald abgerissen werden.

Das seit vielen Jahren leerstehende Brandruinen-Gebäude an der Weseler Straße soll bald abgerissen werden.

Foto: Gottfried Evers

Die Großbaustelle an der Kreuzung Ostring /Uedemer Straße zieht manchen Blick auf sich. Und wer da an der Ampelkreuzung wartet oder Richtung Rampenbrücke abbiegt, wird mit einiger Sicherheit hinter den noch kahlen Bäumen eine große Ruine bemerken. Die ist keinesfalls neu, nach mehreren Bränden aber nicht schöner geworden. In der Kuhle hinter und unterhalb der Total-Tankstelle liegt ein Resthof, dessen Zeit jetzt wohl abgelaufen ist. Das seit vielen Jahren leerstehende Gebäude an der Weseler Straße wird abgerissen. Zeitgemäße Wohnbebauung soll folgen.

Ein Anlieger mit Hund, der an der verwilderten Fläche vorüber spaziert, zuckt mit den Schultern, als er gefragt wird, ob ihn der Zustand nicht stört - ein ausgebrannter Resthof mitten im Wohngebiet. "Nee, ich wohn' hier schon lange, und es sieht seit Jahren so aus. Zumindest ist es ruhig", sagt er. Zudem interessiert es niemanden, wo sein Vierbeiner sein Bein hebt. Ein ungepflegter Grünstreifen vor dem Zaun lässt da viele Möglichkeiten. Auch anderer Abfall hat sich angesammelt, fliegt bei Wind in der Gegend herum. "Vor kurzem ist das Unkraut immerhin schon mal gemäht worden, so dass es nicht mehr ganz so wüst aussieht", hat eine andere Anwohnerin festgestellt. Mannshohes, dichtes Brombeergestrüpp musste entfernt werden. Das habe eigentlich immer recht romantisch ausgesehen. Den Nachbarn wurde erklärt, was in Kürze geschehen wird: Der Gebäudealtbestand wird abgerissen, auf das Grundstück setzt ein Investor zwei Mehrfamilienhäuser. Es wird eine Anliegerstraße angelegt, die die Weseler Straße mit den Häusern und den am rückwärtigen Ende geplanten Garagen verbindet.

Eine direkte Anbindung an die B 67 und den Südring wird es nicht geben. Schon in der Vergangenheit war der Umstand, dass Einmündungen in Bundesstraßen rechtlich kaum durchzusetzen sind, ein Problem. Horst Broekmann, jahrzehntelang Pächter der benachbarten Tankstelle, erinnert sich: "Da wollte sich mal McDonald's ansiedeln, und auch mir hat die Eigentümerin das Grundstück angeboten. Aber ohne Erschließung an eine Hauptstraße ist das für Gewerbe uninteressant." So blieb der Resthof zunächst von einer alten Dame bewohnt, nach deren Tod stand das Gebäude viele Jahre leer. Die Tochter hat sich jetzt offenbar zum Verkauf entschlossen.

Broekmann, auch bei der Feuerwehr aktiv, hat mit seinen Kameraden mehrfach zu Bränden auf dem Grundstück ausrücken müssen. "Natürlich haben sich da öfter mal Leute rumgetrieben, die dort nichts zu suchen hatten, und wohl auch gezündelt", erzählt er. Ein gefährlicher "Abenteuerspielplatz", der schon lange abgesperrt und mit "Betreten verboten"-Schildern versehen ist. Froh über die jüngste Entwicklung ist auch die Leitung des Arnold-Janssen-Kindergartens, der an das Grundstück angrenzt. Einen Mc Donald's hätten die Erzieherinnen zwar auch nicht so gerne gleich nebenan gehabt, aber Wohnhäuser statt Ruine - das findet ihre Zustimmung. "Wir sehen der Veränderung mit Freude entgegen", sagt Leiterin Eva Schouten. "Da der Bereich abgesperrt war, mussten wir uns ja nie sorgen, dass sich die Kinder verletzten könnten. Aber etwas Neues ist schon besser. Vor allem schwärmen Kinder immer von Baustellen- da wird es viel zu gucken geben."

(RP)
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