KAB „Uedemer Erklärung“ fordert Recht auf eigene Daten
Uedem · Bezirkstage der KAB Wesel und Kleve thematisieren im Bürgerhaus die fortschreitende Digitalisierung.
(RP) Mit ihrer „Uedemer Erklärung“ machen die KAB Bezirke Wesel und Kleve klar: Auch in der digitalen Welt haben Menschen das Recht auf persönliche, geschützte Lebensbereiche. Dass die Digitalisierung den Zugriff auf die Daten aller Menschen möglich macht, verändere die Machtverhältnisse, denn, so erklärt Hubert Richter, stellvertretender Bezirksvorsitzender aus Kleve, „diejenigen, die Daten sammeln, wie etwa die sozialen Netzwerke, kontrollieren und verwerten die Daten und sie sind wiederum der demokratischen Kontrolle entzogen.“
In der „Uedemer Erklärung“ formulieren die KAB-Bezirke Wesel und Kleve politische Maßnahmen, damit „Leben und Arbeiten auch im Zeitalter der Digitalisierung in Würde und Solidarität stattfinden kann“, so der Sozialverband bei seinem Bezirkstag in Uedem. Dafür brauche es neue gesellschaftliche Modelle wie das Modell der Tätigkeitsgesellschaft. Die Uedemer Erklärung wurde mit großer Mehrheit von den gut 100 Delegierten verabschiedet.
Zuvor hatten Theresia Wagner-Richter aus Aldekerk und Friedhelm Appel, Präses der KAB aus Geldern, in ihrem Referat „Arbeit 4.0 – Digitale Welt – Zukunft wohin?“ Schlaglichter auf die digitale Entwicklung geworfen. Es ging ihnen um die Veränderungen in der Erwerbsarbeitswelt, um die damit einhergehenden Sorgen um die Arbeitsplätze und um die widersprüchlichen Einschätzungen von Fachleuten. Das Fazit der beiden: Die Verantwortung für die Digitalisierung kann nicht allein bei den Entwicklern autonomer Systeme und High-Tech-Konzernen liegen. .Zudem wurden die Bezirksvorstände gewählt. Die Bezirksvorsitzenden Dietmar Stalder für Kleve und Jürgen Dötsch für Wesel wurden ebenso bestätigt wie ihre Stellvertreter Hubert Richter (Kleve) sowie Mechthild Schulz (Wesel). Norbert Fabian ist Beisitzer in Wesel.