Goch Berufswahl – im Kastell ganz praktisch

Goch · Informationen aus erster Hand, viele, viele Gespräche: Der dazugehörige Geräuschpegel gestern im Gocher Kastell machte deutlich: Beim Berufs-Forum des BFG gab es Hunderte dieser intensiven Gespräche.

 Konzentrierte Gespräche: Jugendliche fast aller weiterführenden Schulen Gochs nutzten gestern die Gelegenheit, sich Informationen aus erster Hand für ihre Berufswahl zu holen.

Konzentrierte Gespräche: Jugendliche fast aller weiterführenden Schulen Gochs nutzten gestern die Gelegenheit, sich Informationen aus erster Hand für ihre Berufswahl zu holen.

Foto: Gottfried Evers

Der "Markt" bekommt andere Regeln. Es zählt nicht mehr die Jagd nach einem Ausbildungsplatz — es zählt für Betriebe, Banken und Behörden zunehmend die Jagd nach dem richtigen Azubi. So waren denn gestern wieder viele, viele Ausbilder ins Gocher Kastell gekommen. Dieter Kirchberg vom BürgerForum Goch, der schon seit fast 30 Jahren diese Ausbildungs-Börse organisiert, hatte geladen — und viele Anbieter kamen. So viele, dass der große Saal der Gocher "Stadthalle" dafür gar nicht ausreichte, auch Nebenräume dicht an dicht mit Ständen bebaut waren.

Ein erkennbarer Schwerpunkt dabei: Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich. Dienstleistungen wie das Bankengewerbe. Nicht zufällig ist die Sparkasse Goch als Mitveranstalter des Berufs-Forums im Boot. Denn dass es immer weniger Jugendliche gibt, die Ausbildungsplätze suchen, heißt nicht, dass jede Bewerbung erfolgreich ist. Dass die Voraussetzungen stimmen müssen, die Vorbildung, das Sozialverhalten, dass Interesse vorhanden sein muss — das gilt nach wie vor. "Gibt es einen Weg zu meinem Traumberuf? Was erwarten die Firmen von mir? Sollte ich erst noch eine andere Schule besuchen? Fragen wie diese sollen beantwortet werden", so Dieter Kirchberg, nach vielen Jahren als Lehrer an der Gustav-Adolf-Schule nun im Ruhestand, aber weiter höchst aktiv. Die Organisation der Börse in jüngere Hände abgeben? "Würde ich, aber das holt sich keiner auf den Hals", so Kirchberg.

Eingeladen hatte er wie immer die Mädchen und Jungen der weiterbildenden Schulen in Goch. "Und wie immer hat sich das Gymnasium nicht beteiligt, aber das kennen wir ja längst", so Kirchberg schmunzelnd. Dennoch: Etwa 500 Schüler nutzten die Möglichkeiten. Viele gut vorbereitet, manche nicht so gut vorbereitet. Sascha Kromwyk von der VHS Goch, der vorstellte, was "sein" Haus in Sachen Berufsvorbereitung und Weiterbildung so alles bietet: "Manche wissen ganz genau, was sie wollen und worauf es ankommt." Und manche wüssten — fast gar nichts.

Macht nichts, Zeit genug war da, Wichtiges zu erklären. Zum Beispiel, dass es mit dem Wunschberuf schwierig werden könnte, wenn Noten in einzelnen Fächern oder der Schulabschluss insgesamt nicht so prickelnd sind. Oder dass Zusatz-Qualifikationen sowie persönliche Interessen den entscheidenden Grund für den Abschluss eines Ausbildungsvertrages liefern können. Dieter Kirchberg wird weitermachen. Der Erfolg verlangt es.

(RP)
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