Goch Beichtkapelle: Sanierung gut angelaufen

Goch · Handwerklich wird mit unglaublich viel Liebe zum Detail gearbeitet. Auch während der weiteren Renovierung sind Gottesdienste in der Kirche möglich. Der Beichtgang soll bis spätestens Mai 2016 wieder zugänglich sein.

 Erstrahlt in neuem Glanz: die Beichtkapelle in Kevelaer.

Erstrahlt in neuem Glanz: die Beichtkapelle in Kevelaer.

Foto: Gerhard Seybert

Die Beichtkapelle im Herzen der Marienstadt existiert nun bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Abertausende von Pilgern und Gläubigen saßen bereits hier, aber natürlich nagt auch der Zahn der Zeit an diesem andächtigen Ort. Als dann auch noch während der Tamilen-Wallfahrt im Vorraum der Kapelle ein Brand ausbrach, war klar, dass die Renovierungsarbeiten eher früher als später in Angriff genommen werden mussten. Seit Ende des vergangenen Jahres hat sich bereits einiges getan. Dabei waren verschiedenste Unternehmen beteiligt: die Werkstätten für Glasmalerei, Mosaike und Restaurierung der Firma Derix, Orgelbau Seiffert, Elekro-Wehren, Malerbetrieb Ehren sowie Funkhaus Gerats, die sich um die Beschallung in Form der Lautsprecher und Mikrofone gekümmert haben. Der Architekt der Renovierung ist Jörg Bousart.

Bauunternehmer Thomas Hegerath, der von Anfang an bei der Renovierung mit dabei war, verriet, dass bei den Renovierungsarbeiten der Kapelle "die alten Steine durch neue ersetzt wurden. Dabei kam Baumberger Sandstein aus Billerbeck sowie Tuffstein aus der Eifel" zur Verwendung. Auch wurden die 27 Fenster der Beichtkapelle "neu eingefasst", erklärte Fachmann Hegerath. "Bei der Renovierung wurden die Elemente, die dabei noch aus Schmiedestahl bestanden, der rosten kann, durch Edelstahl ersetzt." Sehr kompliziert seien auch die Malerarbeiten gewesen, und das generelle Farbkonzept der inneren Räumlichkeiten wurde bei der Renovierung aufgehellt. Etwa die Akanthusblätter an den Kapitellen der verschiedenen Säulen, die vergoldet worden sind. "Das verschiedene Farbspiel der Steine wirkt dabei unglaublich gut", fand Pastor Rolf Lohmann. "Durch das Rot-Blau-Gold kommt etwas besonders Sakrales mit hinein." Handwerklich wurde überhaupt mit unglaublich viel Liebe zum Detail gearbeitet.

Finanziell wurde das Unterfangen dabei von der Diözese teilweise unterstützt, "aber auch die Hilfe der Gemeinde und Pilger ist nötig, um das ganze Vorhaben stemmen zu können", erklärte Lohmann. Es gibt auch eine technische Neuerung in der Beichtkapelle. So wurden dort Induktionsschleifen verlegt. Das ist ein Sender, durch den jeder Träger eines Hörgerätes nun die Predigt direkt empfangen und so noch besser verstehen kann.

Das ist besonders deshalb gut, weil in jüngster Zeit, parallel zum Umbau, viele Messen in der Beichtkapelle stattfinden, und Pastor Lohmann freut sich besonders darüber, "dass die Familienmessen hier immer besser angenommen werden". Im rechten Seitenschiff könne die magnetische Wand sogar in Zukunft dafür benutzt werden, um mit Bildern oder anderen Arbeiten der jungen Kirchgänger die Atmosphäre noch mehr zu verschönern.

Die Arbeiten im Rahmen der Renovierung gehen derweil konstant weiter. Momentan werden im linken Bereich der Kapelle noch zusätzliche Feinarbeiten gemacht. Schließlich soll vom Oktober an der Eingangsbereich in Angriff genommen werden. Geplant ist, den Beichtgang dann bis spätestens Mai 2016 fertig zu haben. Zwischendurch sollen, wenn alles gut läuft, auch die Lichtquellen durch neue, bessere Varianten ersetzt werden, damit der geweihte Ort wortwörtlich in neuem Glanz erstrahlt.

(RP)
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