Winterdienst am Flughafen „Elephant Beta“ enteist Flugzeuge am Airport Weeze
Weeze · 40 Mitarbeiter kümmern sich rund um die Uhr darum, dass Vorfeld, Landebahn und Wege frei von Eis und Schnee sind. Wie das funktioniert.
Seit der Winter spürbar Einzug gehalten hat, kümmern sich wieder rund um die Uhr 40 Mitarbeiter auf dem Rollfeld, dem Vorfeld und auf den Wegen des Flughafen Weeze um die Enteisung der Flugzeuge. Zwei Flugzeugenteisungsfahrzeuge vom Typ „Vestergaard Elephant Beta“ sorgen dafür, dass die Flugzeuge vor dem Start von Schnee und Eis befreit werden. So bleibt der Airport auch bei eisigen Temperaturen verkehrssicher.
Aber es sind keinesfalls nur Maschinen, auf die es ankommt: Zuständig für die wichtige Aufgabe sind speziell dafür ausgebildete Mitarbeiter, die nicht nur die Start- und Landebahn räumen, sondern auch das Vorfeld und alle öffentlichen Wege rund um den Flughafen. Insgesamt kümmern sich die Winterdienstler um eine Fläche, die der Größe von 144 Fußballfeldern entspricht, erklärt Flughafen-Marketingleiter Holger Terhorst.
Zum Einsatz kommen dabei drei Kehr- und Blaskombinationen, zwei Kehrmaschinen mit Schieber, zwei Airport-Sprayer sowie zwei Flugzeugenteisungsfahrzeuge. Zudem gibt es zwei Spezialmessfahrzeuge, mit denen die Bremswerte auf Start- und Landebahn bestimmt werden. Vor allem aber wird mechanisch geräumt. Die Betriebsflächen werden mit den Kehrblaskombinationen oder den Schiebe-Fahrzeugen von Schnee und Eis befreit, weil das am umweltfreundlichsten ist. Die Besen der Räumfahrzeuge sind 5,60 Meter breit und können die 45 Meter breite und 2440 Meter lange Start- und Landebahn zügig vollständig räumen.
Wenn die Bahn allerdings komplett vereist ist, dauert es länger: etwa eine Stunde. Die Fahrzeuge sind dabei mit maximal 30 Stundenkilometern unterwegs, schnelleres Fahren verringert die Leistung. Hat es geschneit, schieben die Kehrfahrzeuge den Schnee zur Seite; die Startbahn wird mit einer Bürste gereinigt und der Schnee mit einem Gebläse weggepustet.
Sollte das bei extremen Wetterverhältnissen nicht ausreichen, steht der Airport-Sprayer parat. Damit werden Start- und Landebahn zusätzlich mit einer etwa 50-prozentigen Kaliumformiatlösung, einer Enteisungsflüssigkeit, besprüht. 10.000 Liter passen in den Tank des Fahrzeugs – je nach Schneefall oder Vereisung reicht das für drei bis vier Touren, Nachschub ist vor Ort parat. Das auf Straßen übliche Streuen von Salz ist auf den Flugbetriebsflächen verboten, weil es das Aluminium angreift, aus dem Flugzeuge zum großen Teil bestehen.
Um die Witterung einschätzen zu können, nutzt der Flughafen eigene lokale meteorologische Anlagen und das Vorhersagesystem des Deutschen Wetterdienstes. Wenn sich entsprechende Wetterbedingungen ankündigen, werden die Flugbetriebsflächen bereits präventiv behandelt. Während tagsüber das Team der Verkehrsleitung die Temperaturen im Auge hat, übernehmen nach Betriebsende des Flughafens ab Mitternacht die Mitarbeiter der Feuerwehr den Bereitschaftsdienst.


