Goch/Bedburg-Hau Bedburg-Hau prüft Ausstieg aus Gesamtschulvertrag Goch

Goch/Bedburg-Hau · Die Verwaltung der Gemeinde Bedburg-Hau führt eine rechtliche Prüfung hinsichtlich des Ausstieges aus dem Gesamtschulvertrag Goch durch. Das hat der Gemeinderat einstimmig auf Antrag der CDU beschlossen.

"Mittlerweile verfügt unsere Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Stadt Kleve über einen Sekundarschulteilstandort. Die Lerninhalte unserer Sekundarschule entsprechen denen der in Kleve neu gegründeten Gesamtschule. Wir können den Familien bei uns vor Ort eine Schulform anbieten, über welche sämtliche Schulabschlüsse erreicht werden können", begründete die CDU-Fraktionsvorsitzende, Silke Gorißen den Antrag. Demnach könnten Schüler aus Bedburg-Hau, die über entsprechende Qualifikationen verfügen, die Möglichkeit nutzen, die Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule in Kleve zu besuchen.

Aktuell besuchen 68 Schüler aus der Gemeinde Bedburg-Hau die Gesamtschule in Goch. Die Gemeinde wird nach Angaben der CDU durch den Gesamtschulvertrag mit jährlich 125 000 Euro belastet. In Zeiten, in denen Bedburg-Hau voraussichtlich schon in zwei Jahren seine kompletten finanziellen Ausgleichsrücklagen aufgebraucht hat, versucht die 12 500-Einwohner-Gemeinde, sämtliche Einsparpotenziale auszuschöpfen.

"Ein Ausstieg aus dem Gesamtschulvertrag würde nicht nur eine erhebliche finanzielle Entlastung der Gemeinde mit sich bringen, er hätte auch eine deutliche Stärkung unseres eigenen Schulstandortes zur Folge", sagte Silke Gorißen bei der Ratssitzung. "Es muss uns daran gelegen sein, unsere Kinder in unserer Gemeinde zu beschulen und alles dafür zu tun, unserer weiterführenden Schule und den Kindern bestmögliche Chancen einzuräumen", so die CDU-Fraktionsvorsitzende. Sollte die Gemeinde tatsächlich einen rechtlichen Weg für den Ausstieg finden, würde damit zwar der Schulstandort Bedburg-Hau gestärkt werden – das aber nur auf Kosten der Webergemeinde.

Der Gesamtschulvertrag Goch wurde noch zu Zeiten von Bürgermeister Hans Geurts vereinbart. In der Ratssitzung am Donnerstag kam erneut Kritik daran auf, dass der Vertrag seinerzeit ohne Ausstiegsklausel abgeschlossen worden sei. Daher könnten mit einem möglichen Ausstieg hohe Kosten auf Bedburg-Hau zukommen.

(lukra)
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