Neuer Gesundheitsbereich in Kevelaer Auf der Hüls in Kevelaer: Hilfe bei Luftnot

KEVELAER/Kleve · Im neuen Hotel- und Gesundheitskomplex in Kevelaer ist jetzt der Intensivpflegebereich eröffnet worden.

 Stephanie de Laak von Clivia in einem der Pflegezimmer.

Stephanie de Laak von Clivia in einem der Pflegezimmer.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Bedarf ist ganz offensichtlich vorhanden. Jüngst hat die Pflegeeinrichtung ganz oben im neuen Gesundheitszentrum auf der Hüls eröffnet, und bereits jetzt gibt es nur noch einen freien Platz. Vier Patienten aus Kevelaer, die bislang in anderen Orten betreut wurden, haben die Chance genutzt, jetzt heimatnah versorgt zu werden. Das Wort „Patient“ hört Christian Nitsch allerdings gar nicht gerne. „Wir sprechen hier von Gästen oder Bewohnern“, sagt der Geschäftsführer von Clivia.

Der private Pflegedienst aus Kleve hat sich mit einem Angebot jetzt auch in Kevelaer niedergelassen. Hier stehen im Gesundheitszentrum auf der Hüls fünf Zimmer zur Verfügung. Pflegestation ist als Wort ebenfalls tabu, Nitsch spricht von einer Wohngemeinschaft. Die Bewohner sollen möglichst viele Kontakte untereinander haben, Angehörige jederzeit kommen dürfen. Daher ist die Etage großzügig geschnitten. Wer über den Aufzug in den Bereich kommt, sieht zuerst die große Wohnküche, die auch so etwas wie ein Treffpunkt sein soll. Gerade im Umfeld einer Wohngemeinschaft werde die Regeneration erleichtert, und die Bewohner erhalten nach und nach die nötige Unterstützung für die wichtigen Schritte zurück ins Leben. „Die Wohngruppen sind sehr überschaubar gehalten und für eine kleine Gruppe zu betreuender Menschen ausgelegt“, heißt es dementsprechend im Konzept.

Wie jeder sich in die Wohngemeinschaft einbringt, ist individuell verschieden und wird auch vom jeweiligen Krankheitsbild abhängen. Clivia ist in Kevelaer darauf eingerichtet, 24 Stunden Intensivpflege zu leisten. Vor allem geht es dabei um Menschen, die beatmet werden müssen. „Unsere Gäste kommen zu uns beispielsweise nach einem Klinikaufenthalt, um hier Kraft für die Anschlussbehandlung zu sammeln“, sagt Nitsch. Man wolle die Menschen begleiten, das Entwicklungspotenzial wecken. Die Bewohner seien nur Gäste auf Zeit. Sie können sich aber so viel nehmen, wie sie wollen. Auf keinen Fall dürfe die Einrichtung mit einer Palliativstation oder einem Hospiz verwechselt werden.

Ganz wichtig sei natürlich auch der enge und regelmäßige Kontakt zu den jeweiligen Angehörigen. Ein Zimmer gibt es direkt in dem Geschoss, gleichzeitig ist von der Abteilung das Hotel sofort zu erreichen. So können Angehörige im Hotel wohnen und in ständigem Kontakt mit ihrem kranken Verwandten bleiben.

Ob jemand verpflegt werden möchte, sei Sache der beiderseitigen Absprache. Auf jeden Fall gehörten Kau- und Esstraining ebenso zur Therapie wie das Schlucken-Lernen.

Ausschließlich Pflegefachkräfte würden in der Abteilung arbeiten, betont Geschäftsführer Nitsch. Für die Versorgung stehen ein Team von mindestens zwölf speziell ausgebildeten Pflegefachkräften sowie Fachkräfte aus Anästhesie, Beatmungspflege und Intensivmedizin rund um die Uhr bereit.

Auch die Nähe zum Gradierwerk soll genutzt werden, um die Erholung der Bewohner zu fördern. Zur Abteilung gehört eine große Terrasse mit bestem Blick auf die Anlage. Geplant sei aber auch, mit den Bewohnern direkt in das Gradierwerk zu gehen, um vor Ort die heilende Wirkung der Sole für sich zu erfahren und zu nutzen. „Gerade das nahe Gradierwerk hat den Standort hier für uns so attraktiv gemacht“, sagt der Geschäftsführer.

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