Ortsumgehung Goch Baubeginn für OW I noch 2018 möglich

Goch · Verkehrsminister Hendrik Wüst versprach auf der Versammlung des CDU-Stadtverbandes Kevelaer ein baldiges Ende der unendlichen Geschichte um die Ortsumgehung. Nur eine Klage könne das Projekt noch bremsen.

 Temperamentvoll und gesternreich zeigte sich Verkehrsminister Hendrik Wüst bei seinem Besuch bei der CDU in Kevelaer.

Temperamentvoll und gesternreich zeigte sich Verkehrsminister Hendrik Wüst bei seinem Besuch bei der CDU in Kevelaer.

Foto: G. Evers

"Ich spiel' kein Spiel mit ihnen" betonte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Versammlung des CDU-Stadtverbandes Kevelaer in der Gaststätte "Zum Goldenen Löwen". Er versprach den vielen Gästen, unter ihnen auch Bürgermeister Dominik Pichler (SPD), ein baldiges Ende der unendlichen Geschichte um die Ortsumgehung.

Nicht nur mit der Planfeststellung sei noch in diesem Jahr zu rechnen. Da die nötigen Mittel bereit stehen, könnte auch 2018 noch Baubeginn für die OW I sein. Aus der Bezirksregierung, deren Personal jetzt auch aufgestockt werde, habe er das Signal, dass die Genehmigung schon vor dem Jahresende kommen könne.

Gleichzeitig müsse man nun die nötigen Grundstücke erwerben und die konkrete Bauplanung vorbereiten. "Wir schlagen den Knoten durch", so Wüst. Einzig eine Klage könne das Projekt noch bremsen und um weitere Jahre verzögern.

Dass er damit nicht rechnen muss, dafür nahm er als Beleg auch die über 3000 Unterschriften, die Michael Kamps vom CDU-Stadtverband ihm in einem fein verschnürten Paket überreichte. Dieser Stapel werde einen Ehrenplatz in seinem Büro bekommen, denn es sei ein wichtiges Symbol, dass Bürger ein Straßenbauprojekt fordern und nicht dagegen protestieren. Er forderte die Kevelaerer quer durch alle Parteien auf, auch weiterhin keine Ruhe zu geben und mit Aktionen deutlich zu machen, wie sehr die Stadt und ihre Bürger hinter dem Projekt stehen.

Dass er zudem in Düsseldorf regelmäßig an die OW I erinnert werde, liege auch daran, dass die Landtagsabgeordnete Margret Vosseler ihn bei jeder Gelegenheit wie eine Nervensäge im positiven Sinne stets darauf anspreche. Gute Nachrichten gab es vom Minister auch für ein weiteres für den Kreis Kleve wichtiges Infrastrukturprojekt - den möglichen Ausbau der Strecke des "Niersexpress" bis Nimwegen.

Zwar sei das noch mehr Zukunftsmusik als bei der Umgehungsstraße, aber wenn der VRR die Einzelfallprüfung beantrage, gebe es gute Chancen für den Ausbau, wenn dann die Gutachten auch die entsprechende Nachfrage belegen. Zu Beginn des Abends hatte CDU-Vorsitzender Paul Schaffers an die lange Wartezeit auf das Projekt OW I erinnert. Seit 1955 gebe es die Idee, doch immer wieder habe es Rückschläge gegeben, durch die Bürokratie und fehlenden politischen Willen bedingt. Wüst habe es nun in der Hand, sich im Geschichtsbuch der Stadt Kevelaer zu verewigen.

Darauf kam Wüst am Ende seiner Rede noch einmal zurück. Über das mit dem Geschichtsbuch könne man erst reden, wenn man gemeinsam nach dem ersten Spatenstich für die Umgehung einen Schnaps trinke. Handwerk komme vor Mundwerk, daran wolle er gemessen werden.

Über 20 Millionen Euro sollen in die neue Trasse, die Winnekendonk entlasten und Kevelaer mit der A 57 verbinden soll, investiert werden. Gut 5,6 Kilometer lang ist die Strecke, zwei Brückenbauwerke sind erforderlich. Hendrik Wüst geht von einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren aus.

(RP)
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