Umgehungsstraße B67n: Bürgerinitiative wirbt für Alternative

UEDEM · Nach wie vor wird das Thema Umgehungsstraße in Uedem kontrovers diskutiert. Eine Bürgerinitiative stellt nun Forderungen an den Rat der Gemeinde.

(RP) Mehr als 80 Interessierte kamen nach Uedem zur Informationsveranstaltung über die Planungen der B67n und die Alternativroute L5n. Eingeladen hatte die Bürgerinitiative „Uedem Einzigartig“, die sich für mehr Transparenz im Planungsverfahren und für eine bessere Lösung einsetzt. Auch die Fraktionsvorsitzenden der Ratsparteien CDU, SPD und Grüne diskutierten mit. Am Ende stand der Konsens, dass die notwendige Entlastung für Uedem nur mit einer Westumgehung (L5n) gelingen kann.

Zunächst stellten die Sprecher der Initiative, Matthias Erretkamps und Siegwart zu Eulenburg, die möglichen Trassenführungen auf verschiedenen Karten vor und erläuterten die Auswirkungen der jeweiligen Planung auf die Landschaft und den Verkehrsfluss.

„Mit einer B67n, deren erste Planungen auf die 1960er zurückgehen und schon einmal verworfen wurden, lösen wir kein einziges Verkehrsproblem in Uedem“, stellte Siegwart zu Eulenburg fest. „Statt dessen würde eine einzigartige Kulturlandschaft, die sogar Wissenschaftler aus dem Ausland anzieht, zerstört, und zwar für ein Straßenbauprojekt, dessen Nutzen höchst fragwürdig ist.“

„Die Daten der Verkehrszählungen zeigen deutlich, dass nur eine L5n den Uedemer Ortskern effektiv entlasten würde“, sagte Matthias Erretkamps. „Der vielfach propagierte, vermeintliche Lückenschluss zwischen A3 und A57 durch eine B67n ist nach den vorliegenden Informationen überhaupt nicht notwendig und erfordert ganz sicher nicht den Bau einer mindestens 35 Millionen Euro Strasse entlang eines Naturschutzgebietes. Denn woher sollen die 13.000 bis 17.000 Fahrzeuge täglich kommen, die für die Wirtschaftlichkeit des Projekts erforderlich sind? Es gibt sie nicht.“

Laut Aussagen zahlreicher Teilnehmer war die Veranstaltung eine willkommene Gelegenheit, sich sachlich und offen über das Thema zu informieren. „Endlich wird mal auf den entscheidenden Denkfehler bei den Planungen zur B67n aufmerksam gemacht: nämlich, dass dieses vierspurige Monstrum auf einem sechs Meter hohen Wall keinerlei Entlastung für die Gustav-Adolf-Straße und die Kervenheimer Straße bringen würde“, meldete sich in der anschließenden Diskussion ein Uedemer zu Wort. Eine andere Teilnehmerin stellte fest: „Bisher hieß es immer, man könne sowieso nichts mehr gegen die B67n tun, aber die Veranstaltung heute hat uns gezeigt, dass das nicht nur möglich, sondern dringend erforderlich ist.“

Aus diesem Grund fordert Uedem Einzigartig den Uedemer Bürgermeister und den Gemeinderat auf, in den Haushaltsplanungen für 2019 Mittel für die Planung der L5n bereitzustellen. „Unsere Unterschriftenaktion, die schon von mehr als 1.300 Befürworten für eine L5n unterzeichnet wurde, läuft weiter.“

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