Uedem „150 Jahre Boxteler Bahn“ in der Hohen Mühle

Uedem · Mit der Ausstellung „150 Jahre Boxteler Bahn / Duits Lijntje“ soll an diese in der Zeit wichtigste Bahn am Niederrhein erinnert werden.

 Historische Ansicht des Bahnhofs Uedem.

Historische Ansicht des Bahnhofs Uedem.

Foto: Heimatverein Uedem

(RP) Der Heimatverein Uedem zeigt in der Hohen Mühle eine Ausstellung zur Geschichte der „Boxteler Bahn“. Diese beginnt am Sonntag, 8. September, um 14.30 Uhr.

In diesem Jahr hätte die Nord-Brabant-Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (NBDS), die am 28. Mai 1869 gegründet wurde, ihr 150-jähriges Bestehen feiern können. Viele Erzählungen ranken sich um diese Eisenbahn, die auch ein Stück nieder-rheinische und holländische Geschichte schrieb. Die NBDS war hinsichtlich Geschwindigkeit und Komfort führend in den Niederlanden und Deutschland. Dort gab es die ersten Schlaf- und Speisezüge und es waren die schnellsten Lokomotiven im Einsatz.

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 läutete das Ende der NBDS ein. Die Bahngesellschaft, ging in Konkurs. Die holländische Teilstrecke übernahm ab 1925 die Nederlandse Spoorwegen (NS) und der deutsche Teil ging an die Deutsche Reichsbahn (DR). Bei den Kämpfen am Niederrhein im Zweiten Weltkrieg wurde die Eisenbahnlinie und die Brücke bei Wesel zerstört.

Für Uedem war es ein ganz bedeutendes Ereignis, als der erste Zug am 1. Juli 1878 hielt. Für die Schuhindustrie gab es wesentliche bessere Bedingungen. Auch andere Firmen wie Mühlhoff profitierten davon. Jahre später haben dort Betriebe wie die Molkerei dort angesiedelt, da der Transport von Milchprodukten insbesondere in Richtung Ruhrgebiet problemlos und kostengünstig möglich war. In Uedemerbruch und auch in Uedemerfeld wurde in den Jahren weitere Haltestellen eröffnet. Etwas einmaliges am Niederrhein ist der Bau der heute noch als Villa Reichswald bekannte Gastronomiebetriebes, denn der Bauherr dieses Gebäudes war die Boxteler Bahn.

Mit der Ausstellung „150 Jahre Boxteler Bahn / Duits Lijntje“ soll an diese in der Zeit wichtigste Bahn am Niederrhein erinnert werden. Gezeigt werden in der Ausstellung 100 Ansichtskarten in DIN-A4-Größe, mit zweisprachigen Bildunterschriften, (deutsch/holländisch). Wenn man von den großen Zeiten der Eisenbahn spricht, meint man die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Zu jener Zeit war auch die Ansichtskarte besonders beliebt und jeder sammelte sie. Mit einem Ansichtskartenbuch, dass von den Sammlern Jan Wessels, Michael Lehmann und Werner Verfürth zusammengestellt wurde und zweisprachig herausgegeben wird, erinnert der Heimatverein Goch, Stichting Gennep-Niers-Goch und der Heimat- und Verkehrsverein Uedem an die Boxteler Bahn. Das Buch, ein Gemeinschaftswerk von Niederländern und Deutschen, zeigt die Gebäude und Bauwerke entlang der Eisenbahnstrecke von Boxtel nach Wesel. Das Buch ist zum Preis von 10 Euro in der Hohen Mühle zu erwerben. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 5. Oktober zu sehen. Beim Besuch der Hohen Mühle wird Kaffee und Kuchen angeboten.

(RP)
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