Goch Ausschuss besichtigt das neue Astra

Goch · Nach der Sitzung des Jugendhilfeausschuss verschafften sich die Politiker am Mittwochabend einen ersten Eindruck vom aktuellen Zustand der Baustelle. Außerdem: Verwaltung mit Neuberechnung der Kindergartenbeiträge beauftragt.

 Die Ausschussmitglieder bei der ersten Begehung des neuen Jugendzentrums Astra. Bis zum Sommerferienspaß soll alles fertig sein.

Die Ausschussmitglieder bei der ersten Begehung des neuen Jugendzentrums Astra. Bis zum Sommerferienspaß soll alles fertig sein.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Es tut sich was. Rund 180 Quadratmeter werden in der sanierten Standortverwaltung für das neue Jugendzentrum "Astra" zur Verfügung stehen. Am Mittwoch schauten sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses nach ihrer Sitzung die Baustelle an. "Bis zum Beginn des Sommerferienprogramms in den letzten drei Ferienwochen soll das Gebäude fertiggestellt sein", sagte Katharina Verhoeven-Scholz, Vorsitzende des Ausschusses.

Im vorderen und hinteren Bereich des Jugendzentrums wurden Wände entfernt, um einen größeren offenen Bereich zu erhalten. Vorne sind die Wände bereits in bunten Farben gestrichen und mit einer gemütlichen Polstersitzecke und Billardtisch bestückt, hinten ist ein Küchenbereich mit Ess-Ecke. Zwei Gruppenräume und ein Internet-Café stehen für Gruppen- und Projektarbeiten zur Verfügung. Das Büro bleibt erhalten, in den übrigen Räumen sind Sanitäranlagen und Putzraum untergebracht. Die Jugend hat viel Platz, denn auch drei weitere Gebäude der ehemaligen Kaserne können im Sommer als "Kalträume" - sie sind ohne Heizung - genutzt werden, ebenso wie der gepflasterte Innenhof.

Im Jugendhilfeausschuss, der im Gemeindehaus der Freien Evangelischen Gemeinde tagte, war das "Astra" zuvor ebenfalls eines der Themen. "Die Öffnungszeiten von 15 bis 21 Uhr montags bis freitags und von 15 bis 20 Uhr am Samstag sollen so bleiben", erklärte Katharina Verhoeven-Scholz. Auch das Angebot der Mädchen- und Jungengruppe, Kochgruppe, Gitarrenunterricht, sämtliche Kooperationsprojekte wie "Voll ist out", "Cyber Mobbing" und "Boys Day", ebenso die "Day-Specials" wie Karneval, Halloween und Weckmannessen und der Sommerferienspaß sollen weiterhin durchgeführt werden. "Nur bei den Konzerten gibt es kleinere Einschränkungen".

Auch wie Jugendarbeit in Goch allgemein aussehen soll, war Diskussionsthema. Es sei an der Zeit, die Jugendarbeit zu überdenken. Dabei solle man alle, die mit der Jugend arbeiten und auch Kinder und Jugendliche selbst, an einen Tisch bringen, sagte Hildegard Fielenbach-Hensel vom Bündnis 90/Die Grünen. "Wir haben im Jugendamt leider keine kompetenten Mitarbeiter, die dafür ein Konzept erstellen könnten", gab Georg Kaster als Fachbereichsleiter zu. Auf seinen Vorschlag hin beschlossen die Politiker, die Verwaltung zu beauftragen, zeitnah Gespräche mit externen Anbietern aus Hochschulen und Fachhochschulen zu führen mit dem Ziel, eine Expertise über die künftige Jugendarbeit in Goch mit einem Kinder- und Jugendförderplan zu erstellen.

Lange Diskussionen gab es um den Antrag der BFG-Fraktion, ein von ihnen neu aufgestelltes Konzept zur Erhebung von Elternbeiträgen zu übernehmen. Darin sollen die Elternbeiträge nicht wie bisher in Stufen, sondern linear berechnet werden (wir berichteten). Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, vor allem auch, weil die Stadt dann bis zu 180 000 Euro Mindereinnahmen hätte. Außerdem sei das keine Chancengleichheit, wenn Geringverdiener zahlen müssten, so die Mitglieder.

Der Ausschuss gab der Verwaltung aber den Auftrag zur Berechnung eines linearen Systems. Voraussetzungen sollen sein die Beitragsfreiheit für Geringverdiener und Geschwisterkinder sowie eine höhere Einkommensgrenze als die bisher geltenden 65 000 Euro.

(moha)
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