Goch Aufsichtsrat steht hinter Enders

Goch · Der Aufsichtsrat der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve nimmt mit der Geschäftsführung um Dr. Peter Enders Stellung zu den jüngsten Vorwürfen des Gocher Kuratoriums. Fazit: Unfallchirugie oder Urologie soll nach Goch.

 Unter Zugzwang: Dr. Peter Enders, Hauptgeschäftsführer der KKiKK, äußerte sich zu den jüngsten Vorwürfen aus Goch.

Unter Zugzwang: Dr. Peter Enders, Hauptgeschäftsführer der KKiKK, äußerte sich zu den jüngsten Vorwürfen aus Goch.

Foto: EVERS

Die Klever Unfallchirurgie kommt nach Goch. Oder eine andere gleichwertige Abteilung. Wenn die dafür notwendigen "baulichen Veränderungen und möglicherweise zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen" realisierbar sind. Also wenn die "technischen und finanziellen Rahmenbedingungen" für solch eine Verlegung geprüft worden sind. Und wenn der Aufsichtsrat danach "schnellstmöglich" darüber entschieden hat. Über den Beschluss vom 27. Januar 2011 wohlgemerkt.

 Pastor Günter Hoebertz (rechts), hier im Gespräch mit Volker Tillmann (Mitglied der Gesellschaftersammlung), kämpft für das Gocher Krankenhauses.

Pastor Günter Hoebertz (rechts), hier im Gespräch mit Volker Tillmann (Mitglied der Gesellschaftersammlung), kämpft für das Gocher Krankenhauses.

Foto: KDS

Wie eine "vertrauensbildende Maßnahme", wie sie der Gocher Kuratoriumsvorsitzende Pastor Günter Hoebertz gerade forderte, klingt die gestern veröffentlichte Stellungnahme der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve (KKiKK) nicht. Auch Gochs Bürgermeister Karl-Heinz Otto hatte nach den jüngsten Entwicklungen nachgelegt: "Wir warten auf dieses eindeutige Bekenntnis zum Krankenhausstandort Goch. Wir alle in Goch müssen weiterhin zusammenstehen und für den Erhalt kämpfen."

Zusammen stehen offenbar auch der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung des KKiKK. Einstimmig bedauerten sie die "Verunsicherungen", die über eine "angebliche Schließung des Wilhelm-Anton-Hospitals" entstanden seien. Zu keiner Zeit habe es im Aufsichtsrat "einen Beschluss oder eine Beschlussempfehlung gegeben", den Standort Goch zu schließen.

"Insbesondere", so die Stellungnahme weiter, "haben weder Dr. Peter Enders noch irgendein anderes Mitglied der Geschäftsführung dem Aufsichtsrat jemals eine derartige Beschlussempfehlung vorgelegt." Eine klare Reaktion auf Hoebertz. Der hatte davon gesprochen, dass der Hauptgeschäftsführer am 24. Februar noch "die eindeutige Empfehlung ausgesprochen" habe, das Gocher Krankenhaus zu schließen.

Doch der Kampf um die Zukunft des Wilhelm-Anton-Hospitals wird sicher nicht in der definitorischen Grauzone zwischen den Begriffen "Empfehlung" und "Beschlussempfehlung" entschieden. Deutlich ist dadurch allerdings spätestens jetzt, dass die Atmosphäre nun nicht mehr allein zwischen der Gocher Politik und der KKiKK gestört ist, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen KKiKK und Stiftung derzeit nicht ausschließlich als konstruktiv und konsensorientiert einzuschätzen ist. Da hilft auch die Bitte der Geschäftsführung, "zu einer sachlichen Debatte zurückzukehren", nicht viel.

Nach Informationen der Rheinischen Post gibt es neben der Donnerstag (erneut) beschlossenen Prüfung der Verlegung der Unfallchirurgie alternativ übrigens die Überlegung, die Urologie von Kleve nach Goch umziehen zu lassen. Die Ungewissheit für die Angestellten und Patienten bleibt also vorerst bestehen. Geklärt ist damit nichts.

Info Bisherige Berichterstattung unter www.rp-online.de/goch

(RP/rl)
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