Goch Asylbewerber verletzt Polizisten

Goch · Ein Flüchtling wehrte sich gegen die Verlegung aus seiner Unterkunft.

Der Vorfall hatte vor einiger Zeit eine Debatte über die Sicherheit im Sozialamt ausgelöst. Ein 23-jähriger Asylbewerber hatte im Amt randaliert, weil er Geld wollte, auf das er kein Anrecht hatte. Dabei war eine Mitarbeiterin verletzt worden. Über den Asylbewerber hieß es schon damals, dass er bereits mehrfach auffällig geworden sei. Auch im Rathaus hatte er gepöbelt. Daraufhin bekam der Mann Hausverbot sowohl im Rathaus wie im Sozialamt.

Da er auch in seiner Unterkunft im früheren Sporthotel in Schravelen immer wieder mit anderen Bewohnern aneinandergeraten war, sollte er am Dienstag in ein anderes Flüchtlingsheim verlegt werden. Darüber war er im Vorfeld auch informiert worden. Als ihn die Mitarbeiter des Ordnungsamtes gegen 8.45 Uhr abholen wollten, weigerte er sich allerdings, sein Zimmer zu verlassen. Er sei den Mann vom Ordnungsamt verbal angegangen und immer lauter geworden, berichtete Polizeisprecher Michael Ermers. Der Asylbewerber bewaffnete sich schließlich mit einer Schraubzwinge. Um eine weitere Eskalation zu verhindern, verließ der Mann vom Ordnungsamt den Raum und schloss die Zimmertür. Der 23-Jährige schloss sich daraufhin ein. Zur Unterstützung riefen die Mitarbeiter der Stadt die Polizei. Als die Beamten eintrafen, hatte der Flüchtling sein Zimmer bereits wieder verlassen und gab keine Ruhe. Die Polizeibeamten überwältigten den 23-Jährigen, der sich äußerst aggressiv verhielt, im Flur der Unterkunft. Der Mann versuchte, sich aus dem Polizeigriff herauszuwinden und verletzte dabei einen 48-jährigen Beamten an der Schulter.

Die Streife nahm den 23-Jährigen zur "Verhinderung weiterer Straftaten" vorläufig fest. Nachmittags kam er wieder frei. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Beim für die Flüchtlinge zuständigen Ordnungsamt betonte Heinz-Josef Theunissen, dass es sich bei dem Mann um einen absoluten Einzelfall handle. Mit fast allen der 400 Geflüchteten in Kevelaer laufe es gut. Es gebe nur ein bis zwei Asylbewerber, die schwieriger seien und Probleme machten. Der 23-Jährige stammt aus Nigeria und habe in der Unterkunft in Schravelen mit einigen anderen Personen Probleme. Daher sei entschieden worden, ihn in eine andere Einrichtung zu verlegen. "Auf diese Weise sollte da Ruhe reingebracht werden", sagte Theunissen. Man müsse jetzt abwarten, wie sich der Mann in sein neues Umfeld einfüge.

Der 23-Jährige ist als Asylbewerber noch nicht anerkannt, sein Verfahren läuft. Der verletzte Beamte ist zur Zeit nicht dienstfähig.

(zel)
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