Goch Astra-Umbau auf den Weg gebracht

Goch · Auch wenn der Rat noch zustimmen muss, steht die Marschrichtung fest: Das Jugendheim Astra wird zum Kindergarten umgebaut. Zusätzliche Kindergartenplätze sollen am Sandthof entstehen. Damit sollen alle Kinder versorgt sein.

Die Weichen für das nächste Kindergartenjahr sind gestellt. Nach einer mehrstündigen teilweise sehr heftigen Debatte stimmte der Ausschuss dafür, das Jugendheim Astra in einen Kindergarten umzubauen. Dagegen stimmte nur das BFG. Noch ist das nur eine Empfehlung, der Rat muss die Entscheidung noch absegnen. Für Bürgermeister Karl-Heinz Otto war das aber ein wichtiges Signal, um jetzt schon mit den weiteren Planungen beginnen zu können. Schließlich drängt die Zeit. Die Kita im Jugendheim soll pünktlich zum nächsten Kindergartenjahr bezugsfertig sein.

Das Interesse an der Sitzung war riesig. Zahlreiche Eltern, Erzeherinnen und Vertreter der Jugendarbeit waren gekommen. Da wurde der Platz auf der Empore eng. Trotzdem blieben fast alle Zuschauer bis ganz zum Schluss. Ein Zeichen dafür, wie das Thema die Bürger bewegt.

Da sich zwei Alternativen, wie berichtet, bereits erledigt hatten, wurde die Diskussion über den Liebfrauen-Kindergarten und eine zusätzliche Gruppe am St. Martinus Kindergarten in Pfalzdorf von der Tagesordnung abgesetzt. Damit war früh klar, dass es außer dem Astra-Umbau keine Alternative gab, um kurzfristig auf den Bedarf von rund 100 Plätzen für Über-Dreijährige Kinder reagieren zu können.

Deutlich wurde, dass alle Politiker der Ansicht waren, die Jugendarbeit in Goch auf jeden Fall zu erhalten. Das BFG hatte daher bereits früh in der Sitzung angekündigt, dass es einer Umwandlung in einen Kindergarten nicht zustimmen würde. Daher hatte die Wählergemeinschaft als Alternative vorgeschlagen, Gruppen an den bestehenden Kindergarten anzubauen. Da sich die Varianten "Liebfrauen-Kita" und St. Martinus durch das Absetzen erledigt hatten, war dieses Konzept nicht mehr umzusetzen. Ohnehin wäre die Frage gewesen, ob es zeitlich überhaupt machbar gewesen wäre, die zusätzlichen Gruppenräume innerhalb einiger Monate bis zum nächsten Kindergartenjahr im August herzurichten. Das BFG machte deutlich, dass es eine Einstellung der Jugendarbeit mit ihr aber nicht geben werde.

Bürgermeister Otto machte klar, dass es gar nicht darum gehe, die Jugendarbeit einzustellen. Vielmehr sei als Alternative bereits das Gebäude der Standortverwaltung (STOV) der früheren Reichswaldkaserne ins Auge gefasst. Dort gebe es sieben Räume, in denen mit wenigen Umbauarbeiten die Jugendarbeit aufrecht erhalten werden könnte.

Als Engeline Aymans (BFG) dann darauf verwies, dass auch mit den Stimmen der CDU seinerzeit eine Nutzung der Räume mit dem Hinweis abgelehnt worden sei, sie seien nicht geeignet, entspann sich ein heftiger Disput mit Josef van de Kamp von der CDU. Es kam zu einem Wortgefecht, in dem van de Kamp die BFG-Frau auch persönlich angriff. Die verlangte daraufhin, dass van de Kamp das zurücknehme. Der ließ sich darauf nicht ein. Die Sache sei nicht aus der Welt, so Engeline Aymans, die von einer "Unverschämtheit" sprach.

Am Ende wurde das Konzept für die Jugendarbeit (Umzug in STOV) bei der Enthaltungen des BFG angenommen. Gleichzeitig ist damit der Wunsch verbunden, generell die Jugendarbeit neu aufzustellen. "Denn es war bislang schwer, Jugendliche ins Astra zu bekommen", sagte Hildegard Fielenbach-Hensel von den Grünen. Für so ein großes Haus, sei die Einrichtung nicht gut genug besucht gewesen.

Auf den Weg brachte der Ausschuss gestern auch den Umbau eines Hauses am Sandthof, das ein wichtiger Baustein im Kindergartenkonzept darstellt. Ein Investor will hier einen Kindergarten einrichten. "Er hat uns zugesagt, dass die Einrichtung bis zum August betriebsbereit ist", sagte Bürgermeister Karl-Heinz Otto.

Geplant ist ein dreigruppiger Kindergarten, in dem es möglich wäre 30 Plätze für Ü-3-Kinder und weitere 30 für Kleinkinder (U 3) einzurichten. Auf diese Weise werde auch der Engpass bei den Kleinkindern aufgefangen. Nach der Abfrage bei den Eltern hatte das Gocher Jugendamt nämlich einen Bedarf von rund 30 Plätzen ermittelt.

Erhalten werden soll auch die vierte Gruppe des Kindergartens am Gärtnerweg. Dafür wird ein Zuschuss von 180 000 Euro gewährt.

(RP)
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