Corona-Welle im Kreis Kleve Apotheker warnen vor Sorglos-Sommer

Kreis Kleve · Sommerferien und Urlaub, Restaurants, Kultur und Konzerte: Das Bedürfnis, sich nach den Corona-Beschränkungen wieder sorgloser zu fühlen, ist groß. Apotheken-Sprecher Ulrich Schlotmann aus Goch warnt aber vor der Sommerwelle.

Ein positiver und ein negativer Corona-Test.

Ein positiver und ein negativer Corona-Test.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(lukra) Endlich Sommer: Für viele Menschen ist das auch ein Stück Freiheit. Sonne genießen, Großveranstaltungen besuchen und den lang ersehnten Urlaub antreten. Trotzdem sollte man die Augen nicht vor der Realität verschließen: Die Corona-Infektionszahlen steigen wieder. Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Kleve lag am Dienstag bei 677,3 und die Dunkelziffer ist in Zeiten kostenpflichtiger Tests hoch, vielleicht so hoch wie nie.

Apotheker im Kreis Kleve rufen jetzt dazu auf, den Infektionsschutz zu verstärken und nicht zu vernachlässigen. „Es sind vor allem drei Maßnahmen, die wichtig bleiben: Impfen, testen und in Innenräumen weiterhin eine Maske tragen. Damit schützt man sich und andere am besten“, sagt Ulrich Schlotmann aus Goch, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Kleve.

Der wirksamste Schutz gegen eine Corona-Infektion, schwere Verläufe und Long-Covid sei nach wie vor die Corona-Impfung bei den Angeboten des Kreises, in der Hausarztpraxis oder der Apotheke. „Wer keinen Hausarzt hat, das Impfzentrum geschlossen oder zu weit entfernt ist, kann sich auch ganz unkompliziert in vielen Apotheken im Rheinland impfen lassen“, sagt Ulrich Schlotmann. Alle Erwachsenen sollten zumindest drei Corona-Impfungen haben. Über 70-Jährige sollten eine vierte Impfung bekommen, um optimal geschützt zu sein. Im Gespräch mit dem Arzt oder Apotheker können auch die besonderen Regelungen für Personen, die schon eine Corona-Infektion hatten, geklärt werden. Unter www.av-nr.de ist eine Übersicht über die Apotheken, die Corona-Impfungen anbieten, zu finden. So unter anderem in Kleve die Einhorn-Apotheke an der Tiergartenstraße.

Corona-Tests bieten eine zusätzliche Sicherheit bei persönlichen Kontakten. So sei bei einem negativen Ergebnis mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass man in den nächsten Stunden niemanden anstecken kann. „Insbesondere vor dem Besuch von Menschen, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Risikofaktoren als gefährdet gelten, sollte sich jeder vorab testen lassen. Gleiches gilt im Vorfeld der Teilnahme an Großveranstaltungen in Innenräumen“, sagt Apotheker Ulrich Schlotmann. Alle Besucher eines Krankenhauses und von Pflegeeinrichtungen benötigen einen aktuellen, negativen Corona-Test mit offizieller Bescheinigung einer anerkannten Teststelle. Das negative Testergebnis muss beim Betreten der jeweiligen Einrichtung vorgelegt werden. Diese Testpflicht gilt auch für alle vollständig geimpfte, geboosterte oder genesene Personen.

Wichtig: Seit Anfang des Monats haben nur noch Kinder unter fünf Jahren, Schwangere, Besucher von Krankenhäusern, Haushaltsangehörige von Infizierten und Menschen, die sich freitesten wollen, Anrecht auf einen kostenlosen Test.

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Foto: dpa/Fabian Strauch

Um sich und andere mit wenig Aufwand vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus wirksam zu schützen, sei es auch weiterhin sinnvoll, in geschlossenen, öffentlich zugänglichen Räumen, beispielsweise beim Einkaufen, einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz (OP-Maske) oder eine FFP2-Maske zu tragen, heißt es von Schlotmann. Auch im Freien, etwa bei großen Menschenansammlungen, bei denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht sicher eingehalten werden kann, senke das Tragen einer Maske das Ansteckungsrisiko. In öffentlichen Verkehrsmitteln besteht weiterhin die Pflicht, eine OP-Maske oder eine FFP2-Maske zu tragen.

„Wir sollten der Corona-Sommerwelle nicht sorglos und ohne Gegenmaßnahmen begegnen. Das Virus ist noch da und wird durch die neuen Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 noch schneller übertragen. Daneben ist auch die Sterblichkeit nach wie vor hoch und das Risiko, an Long-Covid zu erkranken, ist noch immer gegeben und nicht zu unterschätzen“, sagt Apotheker Ulrich Schlotmann.

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