Goch Anwohnerparken: Goch die Ausnahme

Goch · Für viel Gesprächsstoff sorgt, dass es im neuen Park-Konzept der Stadt Goch keine Regelung für Anwohner und Dauerparker gibt. Eine Umfrage in Nachbarkommunen zeigt, dass Ausnahmen üblich sind.

 Auch wenn in allen umliegenden Städten Ausnahmeregelungen üblich sind, sieht Gochs Parkbewirtschaftungskonzept keine Dauerparker vor.

Auch wenn in allen umliegenden Städten Ausnahmeregelungen üblich sind, sieht Gochs Parkbewirtschaftungskonzept keine Dauerparker vor.

Foto: lothar berns

Noch sind die Parkautomaten in der Gocher Innenstadt gar nicht aufgestellt, da gibt es schon erste Diskussionen über die neue Regelung. Bekanntlich soll ab März die Innenstadt bewirtschaftet werden. Bislang kann mit Parkscheibe kostenlos geparkt werden, künftig wird das 20 Cent für 20 Minuten kosten. Auch Anwohner und Dauerparker sollen zahlen, für sie gibt es keine Sonderregelung.

Das sei nicht vorgesehen, heißt es von Seiten der Stadt Goch. Die entsprechende Arbeitsgruppe hatte sich einstimmig auf dieses Modell geeinigt. Man wolle nicht gleich durch Ausnahmen das Konzept verwässern, es solle möglichst einfach und transparent sein. Die Stadt verweist zudem darauf, dass sie eine der letzten Kommunen gewesen sei, in der noch kostenlos in der City geparkt werden konnte.

In den umliegenden Städten ist es allerdings üblich, dass es Sonderregelungen vor allem für Anwohner gibt. In Kleve etwa können Bürger, deren Hauptwohnsitz an einem Parkbereich in der Innenstadt liegt, einen entsprechenden Parkausweis beantragen. "Diese Personen dürfen aber keine Stellplätze oder eine Garage auf ihrem Grundstück besitzen", erläutert Stadtsprecher Jörg Boltersdorf. 25 Euro kostet der Parkausweis im Jahr. Er berechtigt die Anwohner, in einem bestimmten Bereich in der Nähe ihrer Wohnung zu parken. 450 dieser Ausweise hat Kleve 2013 ausgegeben, im letzten Jahr waren es 410. "Das ist so etwa der Rahmen, in dem sich das immer bewegt", sagt Boltersdorf.

In Gochs Nachbarstadt Kevelaer beobachtet man ganz genau die Entwicklung in Goch. Bislang hatte die Arnold-Janssen-Stadt nämlich den Vorteil, dass dort kostenlos geparkt werden konnte. In der Marienstadt dagegen waren längst in einigen Parkzonen Gebühren üblich.

"Es gibt bei uns aber Ausnahmegenehmigungen für Anwohner in Wohnstraßen", erläutert Monika Nijstad vom Ordnungsamt Kevelaer. Diese Ausnahme-Bescheinigungen gelten allerdings nur in Bereichen, in denen eine Parkscheibe ins Auto gelegt werden muss. Auf kostenpflichtigen Parkplätzen darf damit nicht geparkt werden.

Es ist allerdings für jeden möglich, einen Dauerparkschein zu kaufen. Der ist nicht ganz billig. Es gibt zwei Varianten, einmal für 35 Euro im Monat (350 Euro im Jahr) und dann für 75 Euro im Monat und 750 Euro im Jahr. Mit den teureren Parkscheinen kann auch auf dem Peter-Plümpe-Platz und an der Basilika geparkt werden.

Nachdem Goch die Parkgebühren eingeführt hat, gehört Rees wohl mit zu den letzten Städten im Kreis, bei denen Parken überall noch kostenlos ist. Und Bürgermeister Christoph Gerwers betont immer wieder, dass die Stadt daran nichts ändern möchte. Das sei eben auch ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt auf der rechten Rheinseite. In der historischen Innenstadt muss eine Parkscheibe gestellt werden. Für Anwohner gibt es Sonderausweise, die 30 Euro im Jahr kosten.

Kritik gibt es in Goch auch am Zuschnitt des Bereichs für den gezahlt werden muss. Bislang gibt es an der Arnold-Janssen-Grundschule einen Parkplatz, auf dem unbegrenzt kostenlos geparkt werden kann. Das Gelände ist hauptsächlich für Lehrer vorgesehen. Ein Schild weist darauf hin, dass die Plätze zu bestimmten Zeiten für Lehrer freigehalten werden sollen. "Rein rechtliche Bindung habe dieses Schild nicht gehabt", so Stadtsprecher Thorsten Matenaers, eigentlich sei das jetzt ein öffentlicher Parkplatz. In der Arbeitsgruppe, die das Konzept erarbeitet hatte, sei man einstimmig der Meinung gewesen, diese Parkplätze in das Konzept mit einzubeziehen. Lehrer werden sich also einen anderen Parkplatz suchen müssen, wenn sie nicht jeden Tag zahlen wollen.

(RP)
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