Goch Anbau für den Asperdener Kindergarten

Goch · Der St. Vincentius Kindergarten bekommt zum neuen Kitajahr seine dritte Gruppe zurück, nachdem dieser2014 - nach der Komplettsanierung - verkleinert wurde. Möglich machen es Ü3-Investitionsgelder des Landes NRW.

Die kleinen Bauarbeiter des St. Vincentius Kindergarten in Asperden. Mittendrin: Jos mit Warnjacke, Arbeitshose und Sicherheitsschuhen. Der Sechsjährige guckt sich jeden Tag die Baustelle an.

Die kleinen Bauarbeiter des St. Vincentius Kindergarten in Asperden. Mittendrin: Jos mit Warnjacke, Arbeitshose und Sicherheitsschuhen. Der Sechsjährige guckt sich jeden Tag die Baustelle an.

Foto: Lörcks

Jos guckt sich jeden Tag die Baustelle an. Auch nachmittags oder am Wochenende, wenn der Kindergarten geschlossen ist. Dann schnappt sich der sechs Jahre alte Junge, der am liebsten Arbeitskleidung trägt, sein Fahrrad und fährt zum Knobbenhof / Ecke Grüner Weg. Dort, wo früher der Seiteneingang des St. Vincentius Kindergarten war, steht derzeit ein Kran. "Ich habe gesehen, wie der Kran aufgestellt wurde", sagt Jos. Mit großen Augen zeigt er auf den Bauzaun, auf die neuen Klinkersteine und den großen Erdhaufen. "Das hier ist unsere Baustelle."

Seit Mitte Januar wird am Asperdener Kindergarten gebaut. Die Einrichtung, die erst im Jahr 2014 komplett saniert und renoviert wurde, bekommt einen Anbau. "Mit der damals neu geschaffenen U3-Gruppe wurde unser Kindergarten von drei auf zwei Gruppen verkleinert", erklärt Leiterin Andrea Boekholt. Weniger Kinder waren es allerdings nie. "Der prognostizierte demografische Wandel mit nur noch 40 Kindern für Asperden stellte sich nicht ein. Im Gegenteil, durch die U3-Gruppe hatten wir auf einmal keinen Platz für eine Gruppe der Überdreijährigen", so Boekholt, die aus der Not eine Tugend machte. Die dritte Gruppe musste weichen, zog mit Hilfe einer Ausnahmegenehmigung vorübergehend ins Jugendheim, das direkt an den 1000 Quadratmeter großen Spielplatz des Kindergartens grenzt. Aus zwei Jahren wurden vier. "Die Anmeldezahlen blieben konstant, der Bedarf für eine dritte Gruppe ist da - auch in Zukunft." Heißt: Rund 70 Kinder besuchen Jahr für Jahr den Asperdener Kindergarten.

Zusammen mit dem Träger der Einrichtung, die katholische Kirchengemeinde St. Martinus Gocher Land, wurde beschlossen, sich für die Ü3-Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen zu bewerben. Dazu fuhr sie unter anderem mit Pfarrer Heinz-Norbert Hürter zum Generalvikariat in Münster, sprach mit der Stadt Goch und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) - mit Erfolg: 2016 stellte das Land dem St. Vincentius Kindergarten die Gelder den Ü3-Ausbau bereit. Der Asperdener Kindergarten war der einzige aus dem Stadtgebiet, der sich dafür beworben hatte.

Von da an konnte konkret geplant werden. Die Wrede-Architekten aus Goch zeichneten den Grundriss für den Anbau. Dieser ist etwa 100 Quadratmeter groß und beherbergt einen großen Gruppenraum mit Nebenraum sowie einen Sanitärbereich für die Kinder und für Besucher mit Beeinträchtigungen. Auch die bestehende Turnhalle wird um einen Geräteraum vergrößert. "Das Wichtigste ist aber, dass alle Kinder wieder unter einem Dach sind", sagt Boekholt. Die Jugendheim-Lösung sei zwar machbar, aber für alle Beteiligten auch mit Nachteilen verbunden gewesen. Zum Beispiel bei großen Veranstaltungen der Vereine: "Dann mussten wir den Gruppenraum ausräumen."

Mittlerweile ist der Rohbau fertig. "Jetzt folgt der Innenausbau. Wir hoffen, dass alles bis zum neuen Kindergartenjahr im August fertig ist", sagt Boekholt. Mit einer großen Eröffnung und Einsegnung der Räume 2018 oder 2019 soll das gefeiert werden. Dann ist der Kindergarten fast 500 Quadratmeter groß.

Der Anbau in Asperden bietet übrigens nicht nur den Ü3-Kindern Platz, sondern der Einrichtung auch Sicherheit beim Personal. Derzeit betreuen zehn Erzieherinnen und zwei Praktikanten 72 Kinder, verteilt auf drei Gruppen. "Ich bin guter Dinge, dass das auch in Zukunft so sein wird."

(RP)
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