Nierswalde Die bunte Palette Nierswalder Gärten lockte viele Gäste an

Goch-Nierswalde · Sechs Gärten des Ortsteils nahmen an der Aktion des Heimatvereins teil. Die offenen Gärten von Nierswalde konnte man auf einer Radtour besuchen.

 Man sieht ihr die 91 Jahre nicht an. Gartenarbeit hält jung. Margret Eis hat einen grünen Daumen.

Man sieht ihr die 91 Jahre nicht an. Gartenarbeit hält jung. Margret Eis hat einen grünen Daumen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Gärten sind so verschieden wie die Menschen, die sie hegen und gestalten. Das bewies   die Aktion des Nierswalder Heimatvereins, als sechs  Gärten  ihre Türen öffneten. Ob Schwimmteich oder groß angelegte Zierteiche, Wildblumen-Oasen, Stauden, Lavendelfelder, Zierrasen oder Naturwiesen, Gemüse- oder Kräutergärten – die Liste der Besonderheiten ließe sich endlos fortsetzen. „Genau diese Vielfalt wollten wir zeigen“, erklärte der Vorsitzende des Heimatvereins, Gerd Engler. Und er betonte: „Man muss nicht den schönsten Garten haben, um teilzunehmen. Es sollte kein Wettbewerb sein, sondern die Freude am Gärtnern zeigen und wecken.“

Zahlreiche Besucher hatten sich aufgemacht, um alle sechs Gärten  zu entdecken. Mit dem Rad war die Tour gleichzeitig eine schöne Rundfahrt. „Gärtnern ist für mich mehr Ausgleich als Arbeit“, sagt Alexa Theunisse, die mit ihrem Ehemann Olaf seit sechs Jahren ein etwa vier Morgen großes Areal gestaltet. Darauf ist alles zu finden: ein Beerengarten, eine Insektenweide, Zucchinis, Erdbeeren, Kohl, Salat und viele andere Gemüsesorten. Und Rosen in allen Farben. „Rosen sind meine Leidenschaft“, sagt die Hobbygärtnerin, die an vielen Stellen ihres Gartens nicht nur Pflanzen wachsen lässt, sondern auch mal eine Zwergenlandschaft in einer alten Zinkwanne gestaltet.  Die Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckte Margret Eis erst im Alter. Die ehemalige Schneiderin kümmert sich um ein weitläufiges Gelände, in dessen Mittelpunkt eine hölzerne Kapelle mit einer Marienstatue steht. „Die hat mein Sohn gebaut. Früher war das ein Kräutergarten“, erzählt sie. Ein blühendes Refugium ist ihr Gemüsegarten.  Schmetterlinge umflattern einen Wildblumenstreifen, während gleich daneben der Rotkohl   mit einem Netz geschützt ist. „Auf dem Markt muss ich nichts kaufen“, sagt die 91-Jährige verschmitzt. Zwei alte Pflasterwege hat sie im letzten Jahr entfernt.  Dreh- und Angelpunkt im Garten von Ulla und Christoph Kistner-Bahr ist ein Schwimmteich, ganz ohne Chlor und Umwälzanlage. Sauerstoff gibt es von einem Pflanzengürtel ringsherum. 21 Grad hat das Wasser. „Wir schwimmen fast jeden Tag darin, es ist herrlich“, sagt Kistner-Bahr, die mit ihrem Mann einen Gartenbaubetrieb hat. Rund um den Schwimmteich ist der  Garten  naturbelassen mit Wildblumenflächen. Im Garten von Christa und Helmut Heike sind   die blühenden Rhododendren der Hingucker. Ein  zweigeteilter Zierteich schmückt den Garten. Eine Besonderheit ist auch eine geräumige Sitzgruppe in Form eines Senkgartens. Vielfarbige Rosenpracht und ein makelloser Zierrasen fällt   ins Auge, der den Garten von Christel und Johannes Elspass-Deckers betritt. „Früher war das ein Nutzgarten, jetzt ist es unser Freizeitgarten“, sagt der ehemalige Landwirt. Die Anlage sei über fast drei Jahrzehnte gewachsen.  Der Kenner entdeckt  den Judasbaum, die Himalaya-Zeder oder den Zierapfel. Romantische Sitzecken runden das Ambiente ab. Spezialisiert auf Stauden haben sich Annegret und Joachim Simons. Zwischen den  Büschen setzen Kunst-Objekte aus Rost  Akzente. Auf großzügigen Wiesenflächen finden sich  Ruheplätze. Annegret Simons ist Mitglied im Vorstand des Heimatvereins und hat die Aktion „Offene Gärten in Nierswalde“ mitorganisiert. Dass das Datum mit der bundesweiten Veranstaltung „Offene Gartentür“ zusammenfiel, sei Zufall.

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