Uedem/Labbeck Altes Haus Schöneck wird neu gebaut

Uedem/Labbeck · Nach einem Feuer Anfang Januar war der Altbau der Senioreneinrichtung in Labbeck weitgehend unbewohnbar. Jetzt gibt es Pläne für einen modernen Neubau, in dem dann laut Gesetz nur noch 80 alte Menschen wohnen dürfen.

 Der Altbau von Haus Schöneck soll abgerissen werden und auf der Kellerdecke ein moderner Neubau entstehen.

Der Altbau von Haus Schöneck soll abgerissen werden und auf der Kellerdecke ein moderner Neubau entstehen.

Foto: Julia Lörcks

4. Januar 2017. Ein Feuer macht das Seniorenheim Haus Schöneck in Labbeck weitestgehend unbewohnbar. Bis in den Abend hinein kämpfen 50 Feuerwehrleute gegen die Flammen im Dachstuhl des Altbaus. Die 35 Bewohner der privaten Einrichtung müssen evakuiert werden. Gut ein halbes Jahr ist her, dass das erste Obergeschoss und der Dachstuhl im Altbau der geronto-psychiatrischen Einrichtung an der Marienbaumer Straße brannten. Das Feuer sei möglicherweise durch eine brennende Zigarette oder einen technischen Defekt ausgelöst worden, hatten Experten der Kriminalpolizei damals ermittelt.

 4. Januar 2017: Die Feuerwehr bekämpft das Feuer im Altbau der geronto-psychiatrischen Einrichtung an der Marienbaumer Straße.

4. Januar 2017: Die Feuerwehr bekämpft das Feuer im Altbau der geronto-psychiatrischen Einrichtung an der Marienbaumer Straße.

Foto: Olaf Ostermann (Archiv)

Einen technischen Defekt schließt die Staatsanwaltschaft inzwischen aus. Oberstaatsanwalt Neifer auf Nachfrage unserer Redaktion: "Die Hinweise verdichten sich, dass der Brand durch fahrlässige Brandstiftung ausgelöst worden ist, höchstwahrscheinlich durch Rauchen."

14 vorwiegend demente Menschen haben im abgebrannten Teil der Einrichtung gewohnt, neun von ihnen sind damals in einer Außenwohngruppe auf dem Hoewelshof in Veen untergekommen, vier wurden nach Veen ins Haus Sebastian geholt, zwei von ihnen konnten schon wieder zurück ins Haus Schöneck ziehen, weil dort zwei Zimmer frei geworden waren. Die anderen beiden sollen in Veen bleiben, so wollen es die Angehörigen.

Wie geht es weiter mit Haus Schöneck? Man sei "in der Planungsphase", so Markus Loth, der mit Marlene Loth-Lohmann für die Eigentümer Hans-Jürgen und Rosemarie Brunngraber das Haus Schöneck in Labbeck und auch das Haus Sebastian in Veen leitet. Der Altbau soll abgerissen werden, man warte auf die Abrissgenehmigung.

Der Antrag auf einen Neubau liege beim Kreis. Der, so Loth, habe bereits signalisiert, dass er dem Projekt zustimmen werde. Der Neubau soll auf die Kellerdecke des abgebrannten Teiles aufgesetzt werden. Er kostet rund zwei Millionen Euro. Der Architekt, so Markus Loth, gehe davon aus, dass es in ein bis zwei Wochen losgehen kann.

"Es wird eine moderne Einrichtung mit Platz für ein zweites Treppenhaus, Aufzug und einer neuen Küche im Keller. Die Bewohner werden überwiegend in Einzelzimmern wohnen", kündigt der Heimleiter an. Anstatt bisher 123 Bewohner werden dann auch in Haus Schöneck nur noch 80 Menschen leben. Denn mehr dürfen in keinem Altenheim mehr leben, hat NRW-Gesundheitsminister Laumann entschieden. Und: 80 Prozent der Zimmer in Alten- und Pflegeheimen müssen Einzelzimmer sein. So steht es im Wohn- und Teilhabegesetz. Spätestens am 1. Juli 2018 müssen alle Seniorenheime in NRW entsprechend "abgebaut" haben.

Was Marlene Loth-Lohmann wundert: "Bis heute hat man uns die genaue Brandurdsache noch nicht mitgeteilt." Und die beiden Damen, die im Zimmer in der ersten Etage gewohnt haben, wo das Feuer laut Staatsanwaltschaft entstanden ist, seien gar nicht in ihrem Zimmer gewesen. "Sie waren beim Bingo."

(RP)
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