Goch Alte Klosterbibliothek wird katalogisiert
Goch · Es ist ein ungewohnter Anblick, der sich den Besuchern der Alten Klosterbibliothek des Collegiums Augustinianum Gaesdonck zurzeit bietet – sofern sie es bis in diese heiligen Hallen mittelalterlichen Wissens schaffen. Wo sich noch vor kurzem mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, tausende einzigartiger Bände und Urkunden bis zur Decke stapelten präsentieren sich nun leere Bücherregale und aufgeräumte Arbeitstische.
Es ist ein ungewohnter Anblick, der sich den Besuchern der Alten Klosterbibliothek des Collegiums Augustinianum Gaesdonck zurzeit bietet — sofern sie es bis in diese heiligen Hallen mittelalterlichen Wissens schaffen. Wo sich noch vor kurzem mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, tausende einzigartiger Bände und Urkunden bis zur Decke stapelten präsentieren sich nun leere Bücherregale und aufgeräumte Arbeitstische.
600 Jahre Geschichte
Die Folianten und historischen Zeitzeugnisse befinden sich zur Zeit nämlich in der Diözesanbibliothek in Münster — nur die Manuskripte, Musikstücke und vom Verfall zu sehr bedrohten Stücke sind in der Bibliothek geblieben.
Nicht dauerhaft — sie werden dort derzeit von Fachleuten wissenschaftlich katalogisiert, bevor sie wieder an ihren angestammten Platz in dem ehemaligen Augustiner Chorherrenstift zurück kehren. Schulleiter Hans-Georg Steiffert freut sich über diese Maßnahme, auch wenn er die kulturhistorischen Schätze dafür zeitweilig entbehren muss. Denn es lohnt sich in jedem Fall: "Der Katalog wird hinterher auch übers Internet einsehbar sein."
In der Alten Bibliothek des bischöflichen Gymnasiums mit Internat befinden sich nicht nur die Aufzeichnungen aus 600 Jahren Klostergeschichte der Augustiner Chorherren, sondern auch das Archiv des ehemaligen Zisterzienser Klosters Graefenthal. Diese Urkunden und tausende Aktenblätter werden nicht nur katalogisiert, sondern mit Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland derzeit auch digitalisiert (die RP berichtete).
Mediathekraum
Wenn die Archivbestände im Frühsommer ihren Weg zurück an den Niederrhein gefunden haben, sollen im Klostergut Graefenthal und im ehemaligen Kloster Gaesdonck jeweils ein Mediathekraum eingerichtet werden. In diesen sollen Interessierte dann unmittelbaren Zugriff auf die digitalisierten historischen Dokumente haben, die sich auch im Internet wiederfinden sollen. Schulleiter Steiffert zeigte sich sehr angetan von dieser Idee.
Während die wertvollen Schätze in Münster ausgelagert sind, soll die Zeit auf der Gaesdonck genutzt werden, um die Bibliothek gründlich zu renovieren — die erste Möglichkeit seit Jahrzehnten.
