Goch Aktionstag in der Kita zur Bekämpfung von Kinderarmut

Goch · (RP) Kinderarmut war bereits im Jahr 1919, also im Gründungsjahr der AWO, eines ihrer Ursprungsthemen. Daher hat der AWO Kreisverband Kleve zum 100-jährigen Bestehen in der Gocher AWO Kita Nierspiraten einen Aktionstag unter dem Motto „Für Kinder & für Chancen“ veranstaltet.

Aktionstag der AWO in der Kita Nierspiraten in Goch
Foto: Awo

Alle Einrichtungsleitungen der Kitas, die Koordinatoren der Offenen Ganztage sowie alle weiteren Mitarbeiter waren herzlich eingeladen, viele sind der Einladung gefolgt. „Dieser erste Aktionstag bildete den Auftakt, um das Thema „Kinderrechte – Kinderarmut in unseren Einrichtungen in den Fokus zu rücken“, erläutert Verbandsentwicklerin Natalie Guntlisbergen.

Nachdem Klaus Kaselofsky, Kreisvorsitzender der AWO Mettmann und langjähriger stellvertretender Jugendamtsleiter in Düsseldorf, über soziale Ungleichheit und Kinderarmut referiert und insbesondere praxisorientierte Handlungsempfehlungen gegeben hatte („Sprachförderung in Tageseinrichtungen“, „Erweiterung von Härtefonds“, „Reduzierung des Essensbeitrags in Tageseinrichtungen“…), ging es an die Workshop-Arbeit. In vier Workshops zu den Bereichen „Lebensstart“, „Kita“, „Schule“ und „Freizeit“ untersuchten die Teilnehmer die Einflüsse von Armut auf die Lebenschancen der Kinder. Hier war zu überlegen: Wie erkenne ich Armut? Welches sind Gründe für Armut? 

„Die Resultate sind äußerst ergiebig“, resümiert Dirk Ketelaers, Pädagogischer Leiter beim AWO Kreisverband Kleve. Die Teilnehmer seien nun sensibilisiert für das Thema „Kinderarmut“ und wollten Angebote zur Selbsthilfe aus der breiten AWO-Klaviatur zugänglich machen und auch bereichsübergreifend beobachten sowie arbeiten, um nachhaltig und individuell die Lebenssituation von Kindern und deren Familien im Kreis Kleve zu verbessern.

Fürs erste Halbjahr 2020 ist ein weiterer Aktionstag in Planung, in dessen Verlauf die Ergebnisse des ersten Tages weitergeführt werden. In einem letzten Schritt soll das Thema „Kinderrechte“ ein fester Bestandteil im Alltag der Kitas und Offenen Ganztage sein. Vorstellbar, so Ketelaers, seien unter anderem neue Formen der Beratung und Unterstützung für Eltern, ein Beschwerdemanagement für Kinder, Kooperationen mit anderen Institutionen und Tauschbörsen.

Das Projekt wird im Rahmen des Projektaufrufs „30 Jahre Kinderrechtskonvention – Kinderrechte kennen und beachten – UN Kinderrechte verwirklichen“ zu 100 Prozent vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

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