Hitze in Weeze Wasserdusche für die Wildschweine

WEEZE · Auch die Tiere im Park in Weeze stöhnen über die Hitze. Glücklicherweise haben sie genügend schattige Plätze, um sich zurückzuziehen. Besucher kommen am Nachmittag derzeit kaum noch. Erst abends wird es voller.

 Eine ungewöhnliche Wasserdusche gab es für die Wildschweine im Tierpark Weeze.

Eine ungewöhnliche Wasserdusche gab es für die Wildschweine im Tierpark Weeze.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Etwa 15 Grad, diese Temperatur kennen Alpakas eigentlich vom „Zuhause“ ihrer Artgenossen in den Anden in 2000 Meter Höhe. Derzeit herrschen im Tierpark Weeze allerdings mehr als doppelt so hohe Temperaturen. Kein Wunder also, dass die Tiere da ins Schwitzen kommen.

„Bei der Hitze haben es Tiere natürlich schwer“, sagt Tierpark-Leiterin Marie-Christine Cuypers. Gut also, dass die Alpakas im vergangenen Jahr geschoren wurden. Auch die Schafe auf der Anlage sind ihre dicke Wolle los, und wegen der hohen Temperaturen hat das Team sogar zu der ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen und die Poitu-Esel gestutzt. Dabei ist das lange Fell normalerweise das Markenzeichen der urigen Vierbeiner.

Um sich vor der Hitze zu schützen, ziehen sich die Tiere an möglichst schattige Plätze zurück. Davon gebe es ausreichend, sagt die Tierpark-Chefin. Um die Temperaturen zu überstehen, „fahren die Tiere runter“, wie Marie-Christine Cuypers es nett. Im Klartext: Sie machen ausgedehnte Siesta, vermeiden möglichst jede Anstrengung. Manches Tier zieht es aber trotz der Hitze in die Sonne. Die Pfleger beobachten immer wieder, dass das schwarze Alpaka in der prallen Mittagssonne liegt. Offenbar isoliert das Fell auch gegen Hitze.

Auf das Scheren des Lamas ist verzichtet worden. Die Aktion würde nur zusätzlichen Stress für das Tier bedeuten. Es sucht jetzt schattige Plätzchen im Wald und findet dort etwas Abkühlung.

Das Tierpark-Team sorgt dafür, dass immer ausreichend Wasser bereit gestellt wird, viel Trinken ist auch für Tiere wichtig. Damit es zumindest noch eine Art Suhlgrube für die Wildschweine gibt, wird die Schaufel des Hoftrucks mit Wasser gefüllt. Das Nass wird dann in das Gehege der Tiere gekippt. Futter in Eisklötzen gibt es allerdings nicht. „Das ist eher etwas für die Parks, die Raubtiere haben“, sagt Marie-Christine Cuypers.

Überhaupt keine Probleme wegen der Temperaturen gibt es im Insektarium. Der Raum ist bestens isoliert, zudem lieben die Krabbeltiere ohnehin die Hitze. Wichtig ist aber, dass es eine ausreichend feuchte Umgebung gibt. Daher werden die Terrarien jetzt zweimal am Tag befeuchtet.

Während die Schwimmbäder in der Umgebung voll sind, ist der Tierpark momentan oft menschenleer. „Bei der Hitze kommen viel, viel weniger Besucher“, berichtet die Leiterin. Daher ist das Café auf der Anlage jetzt erst einmal auch nur noch vormittags geöffnet. „Nachmittags kommt derzeit kein Mensch“, heißt es.

Dagegen wird es abends dann wieder lebendiger auf der Anlage. „Manche Familie kommt gegen 20 oder 21 Uhr, um mit den Kindern vor dem Schlafengehen noch eine Runde durch den Tierpark zu drehen“, berichtet die Leiterin.

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