Goch Ab 6 Uhr wieder nach Flugplan
Goch · Ohne Passagiere an Bord kehrten gestern Abend vier Ryanair-Maschinen aus Urlaubsgebieten zur Basis nach Weeze zurück. Sie müssen heute voll einsatzbereit sein. Ersatzmaschinen sollen "Gestrandete" abholen.
WEEZE Was auch immer in den letzten Tagen am niederrheinischen Himmel zu sehen war: Zum Flughafen Weeze wollten die Flugzeuge nicht. Am Sichtflug, den viele Gesellschaften vor der offiziellen Öffnung des Luftraums alternativ nutzten, hatte sich Ryanair nicht beteiligt – aus Sicherheits- und logistischen Gründen. Gestern Abend fand nach sechs Tagen die erste Flugbewegung Richtung Weezer Landebahn statt. Vier Ryanair-Maschinen wurden aus Portugal und Spanien zurück zur Basis geflogen, um heute ab sechs Uhr wieder nach Plan starten zu können.
In Eigenregie von Madrid
Pressesprecherin Henrike Schmidt hatte gestern zunächst versichert, dass vor heute, 13 Uhr, nichts starten werde, wenig später wurde die Vorverlegung auf sechs Uhr bekannt. Wie berichtet, hatte Ryanair zunächst einen Flugstopp bis gestern mitgeteilt und dann noch einmal um 24 Stunden verlängert. Nun gilt sechs Uhr – allenfalls eine erneute Verschlechterung der Wind- und Wetterlage oder eine unerwartete Entwicklung der Vulkanaschewolke könnten den Termin noch einmal verschieben.
Die Maschinen, die gestern zur Basis nach Weeze zurück kamen, hatten keine Passagiere an Bord, obwohl Tausende Urlauber auf ihren Rückflug warten. Schmidt: "Es ist für uns eine große koordinatorische Aufgabe, heute den Flugplan wieder normal aufzunehmen. Da müssen wir alle Maschinen am richtigen Ort einsatzbereit haben." Zum Thema "Sichtflug" sagt sie: "Die Sicherheit der Passagiere ist am wichtigsten. Bekanntlich hat die Pilotenvereinigung ,Cockpit' Bedenken wegen der Praxis, unterhalb der Wolken im Sichtflug ohne Anweisungen der Fluglotsen zu fliegen. Wir wollen uns daran nicht beteiligen." Das Angebot der Airline, von den Kanaren ohne Zusatzkosten nach Madrid zu fliegen und von dort aus in Eigenregie (und auf eigene Kosten) nach Hause zu fahren, hätten viele Menschen angenommen. Auch Kunden anderer Fluggesellschaften, die für den Flug 100 Euro zahlen mussten, seien darunter. Ryanair beziffert den Gewinnausfall der vergangenen Woche auf rund sechs Millionen Euro pro Tag. Rund eine Million Fluggäste konnten nicht befördert werden. Die meisten von ihnen hätten das Angebot angenommen, kostenlos umzubuchen.
Nach Ryanair-Beobachtungen haben sich in den letzten Tagen nicht viele Fluggäste an den Airports aufgehalten. Sie hätten also kaum mit einem spontanen Rückflug gerechnet. Für die Kunden sei es besser, einen klaren Termin zu kennen, meint auch Weezes Flughafensprecher Holger Terhorst. Weite gelte die Empfehlung: Vor der Anreise zum Flughafen auf die Internetseite gucken und die aktuellen Mitteilungen beachten. Es würden auch zusätzliche Flugzeuge eingesetzt, um Reisende zurück in die Heimat zu transportieren.
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