Uedem 40 Jahre Karl-Leisner-Kita

Uedem · Bevor die Karl-Leisner-Kindertagesstätte im Sommer in neue Räume umzieht, wird gefeiert. Seit vier Jahrzehnten gibt es die Einrichtung jetzt schon, das Fest am kommenden Sonntag wird "Farbenfrohe Kindergartenwelt" heißen.

 Die Vorfreude ist groß, nicht nur bei den aktuellen Kindergartenkindern.

Die Vorfreude ist groß, nicht nur bei den aktuellen Kindergartenkindern.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

"Wenn man hier in den Kindergarten kommt, möchte man selber wieder Kind sein", hören die Erzieherinnen der Karl-Leisner-Kindertagesstätte oft. Seit 40 Jahren gibt es die Einrichtung inzwischen. Das soll am Sonntag, 6. Mai mit dem Fest "Farbenfrohe Kindergartenwelt" gefeiert werden.

 Geschenk im Gepäck – Am Sonntag wird in Uedem Jubiläum gefeiert.

Geschenk im Gepäck – Am Sonntag wird in Uedem Jubiläum gefeiert.

Foto: Stade, Klaus-Dieter

Drei Gruppenräume, jeweils mit einer zweiten Ebene versehen, bieten den Jungen und Mädchen neben dem Labor und dem Spatzennest eine große Bandbreite an Möglichkeiten zur freien Entfaltung. Immer wieder änderten sich in den vier Jahrzehnten die Räumlichkeiten. Mal wurde die Gruppenzahl auf vier Gruppen aufgestockt, dann wieder freiwerdende Räume in beispielsweise Bewegungsbereiche geändert.

Der lange Flur wird in das freie Spiel ebenso mit einbezogen wie das Außengelände. Die Kinder besuchen "ihre" feste Gruppe. "Wir geben den Kindern das kleine Nest in der Gruppe. Wenn sie sich dort wohlfühlen, fliegen sie wie die Vögel aus und verwirklichen sich auch in den anderen Räumlichkeiten", so Leiterin Angelika Verhaelen.

Die Jungen und Mädchen erfahren eine Atmosphäre, in der sie sich selber einbringen können. "Geborgenheit schenken, Zeit haben und den Kindern zeigen, 'du bist wichtig, du wirst in deiner ganzen Persönlichkeit gesehen und angenommen'", das ist es, was dem Team in seiner Arbeit wichtig sei, erläutert die Leiterin.

Das Gebäude entstand Anfang der 1950er Jahre, als die evangelische Bevölkerung sich durch die Vertriebenenzahl verdoppelt hatte und eine evangelische Schule errichtet wurde. Aus der "Stephan von Hertefeld"-Schule, die 1968 durch die neue Schulreform aufgelöst wurde, entstand nach einem Umbau 1971 der Kindergarten.

"Genau 20 Jahre nachdem die ersten Schüler das Gebäude belebt hatten, zogen die Kindergartenkinder in das Gebäude ein", recherchierte Verhaelen, die nur ein Jahr später als Erzieherin in der Einrichtung ihre Arbeit aufnahm. "Wir haben nie eine ruhige Zeit gehabt, weil sich auch von der politischen Seite immer wieder Veränderungen ergaben", erinnert sie sich. Die Kindergartenlandschaft habe sich in den 40 Jahren sehr gewandelt. Begonnen habe man mit Gruppenstärken über 30 Kindern, die Kinder waren anfangs mindestens vier Jahre alt. Heute sind die Gruppen deutlich kleiner, die Arbeit "neben dem Kind", beispielsweise das Erarbeiten der Entwicklungsbögen, ist erheblich gestiegen. Seit drei Jahren gehört auch die Betreuung der U3-Kinder zu den Aufgaben der Karl-Leisner-Erzieherinnen.

All dem trägt das Team mit ständigen Fortbildungen sowie einem stetigen Austausch mit anderen Einrichtungen Rechnung. Neben den üblichen Aktivitäten stehen jetzt die Vorbereitungen für das Jubiläumsfest an. "Mit einem lachenden und einem weinenden Auge", wie die Leiterin verrät. Denn es wird das letzte Fest dieser Art in den Räumlichkeiten sein. Im Sommer steht der Umzug in die Räume des St. Franziskus-Kindergartens (Gebäude des vormaligen Laurentius-Kindergartens) an, der derzeit renoviert wird.

(RP)
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