Goch 30 Euro Strafe für Hundekot

Goch · Mit Bußgeldern geht die Stadt gegen eine anrüchige Gewohnheit vor: Immer mehr Gocher lassen ihre Hunde bei gemütlichen Spaziergängen über den Friedhof ihre tagtäglichen Verdauungsgeschäfte erledigen.

 Tütenspender stehen An der Nierswelle zur Verfügung.

Tütenspender stehen An der Nierswelle zur Verfügung.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Hundehaufen hier, Hundehaufen dort. Mal am Wegesrand, mal in der Mitte, auf Rasenflächen und selbst neben Grabstätten. Ein Trauerspiel, besonders hier, auf dem Friedhof. Sogar an Grabstätten sind Haufen zu entdecken. Für kurze Zeit zumindest. Denn die Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung beseitigen den Dreck so schnell wie möglich. Aber: "Ist es denn wirklich zu viel verlangt, das Häufchen vom eigenen Vierbeiner wegzumachen, wenn der sein Geschäft erledigt hat?", fragt Torsten Matenaers, Sprecher der Stadt Goch. Und gibt selbst die Antwort. "Für einige Hundebesitzer offenbar ja." Matenaers vermutet dahinter Gedanken wie: "Ich zahle ja schließlich Hundesteuer, also darf mein Hund da machen, wo er will."

 Ärgerlich: Mitarbeiter der Stadt müssen die Haufen entsorgen.

Ärgerlich: Mitarbeiter der Stadt müssen die Haufen entsorgen.

Foto: Privat

Eine Auffassung, die, wie die Praxis zeigt, tatsächlich immer wieder vertreten wird. "Die Friedhofsmitarbeiter hören solche Antworten immer wieder, wenn sie Hundebesitzer auf frischer Tat ertappt haben und auf ihre Pflichten aufmerksam machen. Also darauf, dass sie die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners beseitigen müssen", so Matenaers.

 Sogar an Grabstätten sind Hundehaufen zu entdecken. Wenn die Hinterlassenschaften auf öffentlichen Wegen ärgerlich und eklig sind, ist das Ganze auf dem Friedhof pietätlos.

Sogar an Grabstätten sind Hundehaufen zu entdecken. Wenn die Hinterlassenschaften auf öffentlichen Wegen ärgerlich und eklig sind, ist das Ganze auf dem Friedhof pietätlos.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Das alles funktioniert ohnehin nur, wenn Hund und – vor allem – Herrchen auf "frischer Tat" ertappt werden. Sehr häufig bleiben die Häufchen anonym, die Geschäfte wurden halt unbeobachtet erledigt. Und dann? Matenaers: "Dann müssen Norbert Verhülsdonk vom Friedhofsbüro und seine Kollegen selbst Hand anlegen und den Kot entsorgen", so Torsten Matenaers.

Er betont, das Ganze sei nicht ein spezielles Gocher Problem, das gebe es anderswo so oder ähnlich auch. Aber die Folge sei immer die gleiche. "Auch in Goch gibt es eben rücksichtslose Tierbesitzer. Denen ist es völlig egal, wo ihr Hund Hinterlassenschaften ablegt. Und dann lassen sie den Kot liegen, obwohl sie verpflichtet sind, ihn zu entsorgen."

Das ist ärgerlich, überall. Jeder, der schon mal in die volle Pracht einer solchen Hinterlassenschaft hineingetreten hat und dann seine Schuhe reinigen musste (gern mit Profilsohlen), weiß, wie ekelhaft das ist. Und deshalb bittet das Ordnungsamt Hundehalter zur Kasse, die die Kothaufen nicht unverzüglich beseitigen. 30 Euro kostet diese Ordnungswidrigkeit. "Immer wieder melden sich auch Bürger im Rathaus, die über Hundehaufen vor der Tür klagen. Wir gehen den Hinweisen nach, immer, obwohl es natürlich schwer ist, den Urheber zu ermitteln." Hundekot ist überall auf öffentlichen Wegen ärgerlich und eklig. Auf dem Friedhof aber ist das Ganze auch noch pietätlos.

(RP)
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