Jubiläum 150 Jahre Martin-Franz-Stiftung

goch · Vom Waisenhaus für katholische Knaben zum Kindergarten – zum Geburtstag erschien eine Chronik.

 Honoratioren und Mitarbeiter (auch ehemalige) im Garten.

Honoratioren und Mitarbeiter (auch ehemalige) im Garten.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Eine soziale Einrichtung, die so lange Bestand hat, hat sich ohne Frage entwickelt und verändert. Die Martin-Franz-Stiftung in Goch wurde am 26. Oktober auf den Tag genau 150 Jahre alt. Zu einem Festakt im kleinen Kreis hatte das Kuratorium der Stiftung in die Mehrzweckhalle des Martin-Franz-Kindergartens am Gärtnerweg eingeladen. Zu Gast waren ehemalige und aktuelle Leiterinnen der vier Kindertagesstätten, deren Träger die Stiftung ist, Bürgermeister Ulrich Knickrehm und Vertreter des Jugendamtes der Stadt Goch.

Als Vorsitzender des Verwaltungsgremiums der Stiftung, des Kuratoriums, war Pater Roberto Alda von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Arnold Janssen der erste Redner. Er bezeichnete die Stiftung als wesentlichen Bestandteil der Jugendhilfe und hob die zeitgemäße Entwicklung vom Waisenhaus für katholische Knaben zu vier modernen Kindertagesstätten hervor, die offen sind für Kinder aller „Religionen und Nationen“. Gleichwohl betonte er den „katholisch christlich geprägten Wertekompass“. Der Bürgermeister sagte in seinem Grußwort, die Geschichte der Stiftung sei eng mit der Stadtgeschichte von Goch verbunden. Das Aufgabenfeld der Jugendarbeit habe sich grundlegend gewandelt. Er dankte den Erzieherinnen für ihr Engagement und erinnerte sich auch ganz persönlich an seine eigene Zeit im Martin-Franz-Kindergarten.

Pünktlich zum 150. Geburtstag präsentierte das Kuratorium eine 35 Seiten starke Chronik der Stiftung. Autoren sind Gerd Thyssen und Dieter Bullack. Thyssen ist seit 45 Jahren Rendant der Stiftung, Bullack war langjähriger Mitarbeiter des Jugendamtes. Detailliert schildern sie in der Festschrift den Weg der Stiftung. Der Werdegang des Gründers Martin Franz Fonck, der sich als wohlhabender Gutsbesitzer uneigennützig einsetzte für bedürftige Kinder, wird sorgfältig nachgezeichnet. Er lebte von 1779 bis 1865 in Goch, war Mitglied des Provinziallandtages in Düsseldorf und einige Jahre Landtagsabgeordneter in Berlin. Er blieb unverheiratet. Nach seinem Tod verwirklichte seine Schwester Josefine Fonck seinen letzten Wunsch und gründete die „Erziehungsanstalt für verwahrloste bedürftige Knaben katholischer Konfession“. Unvergessen ist auch die erste Leiterin Schwester Fidelis.

Heute gehören zur Martin-Franz-Stiftung der Arnold-Janssen-Kindergarten, der Irmgardis-Kindergarten in Hülm, der Martin-Franz-Kindergarten am Gärtnerweg und die neue KiTa „Am Sandthof“. Außerdem sind die Einrichtungen dem Gocher „Familienzentrum im Verbund“ mit insgesamt sechs Kitas angeschlossen.

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