Altersjubilarin Johanna Schreiber feierte 101. Geburtstag

Goch · Johanna Schreiber lebt noch zuhause, umsorgt von ihrem Sohn. Gefeiert hat sie bei der Diakonie in Goch. Viele Nachbarn überbrachten Glückwünsche.

 Johanna Schreiber bei der Diakonie in Goch.

Johanna Schreiber bei der Diakonie in Goch.

(RP) Ein seltener Geburtstag wurde jetzt bei der Diakonie in Goch gefeiert. Im Mittelpunkt stand Johanna Schreiber, die nun 101 Jahre alt ist, was niemand, der sie sieht, vermuten sollte. 1920 in Pfalzdorf geboren, wohnt sie seit Jahrzehnten in Goch. Sie ist das zweitjüngste von 13 Kindern gewesen, nun hat sie am längsten von allen durchgehalten. Ein besonderes Rezept, um geistig und körperlich fit zu bleiben, hat die Seniorin jedoch nicht. „Ich habe immer viel und gerne gearbeitet“, erzählt sie.

Nach der Volksschule half das damalige Mädchen zunächst bei einem Bauern, später ging es zu XOX in Kleve. Es folgte eine Arbeit bei Nährengel in Goch als Schichtmeisterin, und zum Schluss war Schreiber Betriebsmeisterin in der Sortierung bei den Garnveredelungswerken Goch (GVW). Mit 60 Jahren ging sie in Rente: „Ich wollte schließlich noch was von der Rente haben“, sagt die 101-Jährige schmunzelnd.

„Wir haben gerne und häufig gefeiert“, erinnert sie sich an die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Zusammenhalt und das „Füreinander-Da-sein“ waren besser als heute, meint sie: „Da hatte keiner die Nase oben, weil er mehr Geld verdiente.“

Das Feiern hat die 101-Jährige beibehalten und dankt ihren Nachbarn: Diese haben zum Geburtstag eine 101 aus Luftballons geformt und aufgehängt, eine Musikkapelle kam zum Ständchen vorbei. „Von morgens bis abends hatte ich Gäste“, sagt sie strahlend.

Die Seniorin freut sich darüber, dass sie nun zwei Mal in der Woche zur Tagespflege gehen kann. „Mein Augenlicht lässt leider nach“, bedauert sie. Hans-Dieter Reuter, Teamleiter der Tagespflege an der Parkstraße, weiß, dass viele Besucher der Tagespflege das dort gebotene vielfältige Programm mit Bewegungsangeboten und Denksport genießen. „Ganz wichtig: Bei uns darf viel gelacht werden“, ergänzt er. Praktisch: Einmal in der Woche überschneiden sich Schreibers Tagespflege-Tage mit denen einer Freundin: „Wir kennen uns schon seit über 80 Jahren“.

Zuhause wird Johanna Schreiber von ihrem Sohn Josef gepflegt, der ebenfalls schon 76 Jahre alt ist. Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve betreibt insgesamt fünf Tagespflegen, zwei davon in Goch. 

Info und Beratung zur Tagespflege der Diakonie als Entlastungsangebot für Angehörige bei Angelika Jacobs unter 0152 29437063 oder per E-Mail: jacobs@diakonie-kkkleve.de

(RP)
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