Zweite Mahnwache in Geldern Friedliches Zeichen gegen Putin
Geldern · Rund 250 Bürger kamen auf den Gelderner Markt, um sich mit der Ukraine zu solidarisieren. Die beiden christlichen Kirchen luden zum ökumenischen Friedensgebet.
Zum zweiten Mal hatten die Jugendorganisationen von CDU, SPD, FDP und Grünen im Kreis Kleve zu einer gemeinsamen Solidaritätsbekundung mit der Ukraine in Geldern aufgerufen. Am vergangenen Freitag gab es deutliche Worte für Putins Politik und eine breite Unterstützung durch die Ratsfraktionen (mit Ausnahme von AfD und Die Linke), Bürgermeister Sven Kaiser, CDU-Bundestagsmitglied Stefan Rouenhoff, der katholischen und evangelischen Kirche, der Caritas und dem Ponter Karnevalsverein. Rund 250 Teilnehmer setzten am Markt ein Zeichen für den Frieden in Osteuropa.
Rouenhoff machte deutlich, dass es nicht die Menschen in Russland gewesen seien, die diesen Krieg wollten, sondern einzig das Regime um Putin. „Deshalb müssen wir alle finanziellen und wirtschaftlichen Sanktionsmöglichkeiten ausschöpfen.“ Mit Blick auf die Energieimporte stehe man noch immer auf der Bremse. Deutliche Worte fand auch Roman Straub von der Gelderner FDP: „Wladimir Putin hat heute verlautbaren lassen, dass er die westlichen Staaten dazu auffordert, die Beziehungen wieder zu normalisieren. Ich sage: Normalisierte Beziehungen mit Russland werden wir haben, wenn Putin nicht mehr auf dem Präsidentensessel Russlands, sondern auf der Anklagebank in Den Haag sitzt.“ Für dieses Statement wurde er am Wochenende auf Social Media angefeindet. „Man merkt, dass die Stimmung kippt“, sagte Straub. „Anfangs gab es fast nur Solidaritätsbekundungen. Inzwischen mischen immer mehr Kreml-nahe Trolle die Diskussion auf.“
Marek Tietjen, Vorsitzender der Jusos, erzählte von einer russischen Freundin, mit der er an der Hochschule Rhein-Waal studiert habe und die in Moskau lebt. „Sie schämt sich zu Tode für das, was Putin getan hat“, sagte Tietjen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Russland-Deutsche ausgegrenzt werden. Sie verurteilen den Krieg genauso wie wir.“