Geldern Zur Erinnerung an die Juden Gelderns

Geldern · Als Hilde Smitmans vor dem im Boden versenkten Messingstein mit der schlichten Inschrift steht, ist sie überwältigt. "Die Aktion ist einfach großartig. Es ist toll, wenn man Menschen auf eine so schöne Art und Weise gedenken kann", sagt sie und bedankt sich gleichzeitig bei Gunter Demnig, der mit seinen Stolpersteinen viele einzigartige Plätze zum Erinnern geschaffen habe.

 Gunter Demnig beim Verlegen der Steine.

Gunter Demnig beim Verlegen der Steine.

Foto: Maus

Bereits im vergangenen Jahr hatte der bundesweit bekannte Künstler über 40 Gedenk-Steine in Geldern verlegt. Auf den Messingplatten stehen die Namen und Lebensdaten von Menschen, die von den Nationalsozialisten verschleppt und umgebracht wurden. Gestern war Demnig erneut in der Herzogstadt unterwegs, um die quadratischen Gedenk-Steine zu verlegen. Begleitet wurde er dabei von zahlreichen Geldernern, zwei Mitarbeitern des Bauhofs und Initiator Bernd Bianchi. Der erklärte an jeder Station, wer die Menschen waren, derer mit dem Stolperstein gedacht wird.

Der Künstler selbst ist mit seiner Aktion zufrieden. Mehr als 36 000 Steine habe er inzwischen in ganz Europa verlegt. Auch wenn der Hintergrund des Projektes kein Grund zur Freude sei, gibt Demnig zu: "Ich bin immer wieder erfreut über jede Stadt, in der ich Steine verlegen kann." Die symbolträchtigen Quadrate seien ein Geschenk der Bürger an die Kommune, da sie über Patenschaften finanziert werden.

Patin Hilde Smitmans kommt ab jetzt regelmäßig zum Westwall – um den Stolperstein zu begutachten.

(RP)
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