Kreis Kleve „Zum Fliegen braucht man Ehrgeiz“

Der 22-jährige Pilot Peter Remy aus Goch ist seit sechs Jahren im Flugsport aktiv. Im RP-Interview er spricht der über das Segelfliegen.

Wie sind Sie zum Flugsport gekommen?

Remy Es fing alles vor acht Jahren mit einem Zeitungsartikel an. Da stand, dass man mit 14 Jahren die Pilotenausbildung beginnen kann. Ich war auf der Suche nach einem Hobby, aber Fußball war nie so mein Ding. Fliegen hat mich schon immer fasziniert, und dann habe ich es mal ausprobiert.

Was macht die Faszination aus?

Remy Es ist einfach ein tolles Gefühl, zu fliegen, die Erde von oben zu sehen. Für das Hobby braucht man eine Kombination aus Erfahrung, Ehrgeiz, Taktik und auch ein bisschen Glück, um die richtige Thermik zu finden. Meine Leidenschaft ist der Wettbewerbsflug. Dabei geht es darum, eine bestimmte Strecke möglichst schnell zu umrunden. Da gilt es, den Tag von morgens bis abends gut zu nutzen. In diesem Jahr habe ich an ein paar Wettbewerben hier am Niederrhein teilgenommen.

Wie lang sind solche Strecken?

Remy Das ist unterschiedlich. In diesem Jahr habe ich zum Beispiel rund 400 Kilometer geflogen, ohne Motor und ohne Zwischenlandung. Da ging es dann erst über Holland Richtung Norden, dann an Münster vorbei und wieder zurück nach Asperden. In diesem Jahr war ich durch meinen Beruf allerdings zeitlich sehr stark eingebunden und konnte nicht so viel fliegen wie sonst.

Was machen Sie denn beruflich? Eine Ausbildung zum Berufspiloten?

Remy Nein, ich habe gerade in Düsseldorf meine Meisterprüfung als Maurer und Betonbauer gemacht und warte jetzt auf die Ergebnisse. Danach geht es wohl wieder nach Goch zurück.

Sie waren auch schon Mitglied der deutschen Jugend-Nationalmannschaft...

Remy Genau, das hat dieses Jahr leider nicht geklappt. Aber durch die Kadermitgliedschaft bin ich wieder für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert, und da möchte ich natürlich wieder mit dabei sein.

Was war für Sie das spannenste Erlebnis?

Remy Die erfolgreiche Qualifikation bei den Meisterschaften 2010. Da bin ich ohne große Erwartungen hingefahren und hatte eigentlich nur das Ziel, nicht Letzter zu werden. Dass es dann so gut geklappt hat und ich schließlich in die Nationalmannschaft gekommen bin, das war eine große Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Ist Segelfliegen nicht gefährlich?

Remy (lacht) Die Piloten werden gut ausgebildet und lernen, dass man es nicht übertreiben darf. Zum Beispiel muss man rechtzeitig die richtigen Entscheidungen treffen. Dafür ist am Anfang immer ein Fluglehrer dabei. Mit dem werden dann solche Sachen immer wieder geübt. Zum Beispiel eine Außenlandung. Das bedeutet, dass man auf einem ganz normalen Feld landet, wenn man bei einem Streckenflug zu viel Höhe verliert und keine Thermik mehr findet. Dann muss man sich rechtzeitig zur Landung entscheiden, und dann ist das kein Problem.

Christian Breuer führte das Gespräch.

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