Schulprojekt in Geldern „Manege frei“ für die Adelheid-Schule

Geldern · 214 Jungen und Mädchen sowie das Lehrerkollegium übten sich als Artisten. Eine Woche lang wurde eifrig geprobt. Dann kam der große Augenblick im blau-roten Zirkuszelt.

Auch an einer Leiter zeigten die Kinder ihre Kunststücke.

Auch an einer Leiter zeigten die Kinder ihre Kunststücke.

Foto: Norbert Prümen

Die Spannung im Publikum ist spürbar, als die Kinder in der hell erleuchteten Manege ein Schwert nach dem anderen durch einen Schrank stoßen. Denn darinsteckt ein Mädchen. „Hä, wie machen die das?“, fragen sich die besorgten Zuschauer auf den Rängen. Umso größer ist im blau-roten Zirkuszelt die Erleichterung und umso lauter der Applaus, als das Mädchen den Kasten unversehrt verlässt.

Der große Tag für die Kinder und die Lehrer der St.-Adelheid-Schule war endlich gekommen. Alles, was sie in der Woche zuvor geübt hatten, durften sie nun ihren Familien im ausverkauften Zirkuszelt präsentieren.

Im Rahmen des einwöchigen Zirkusprojekts des „Circus ZappZarap“ stellten 214 Schülerinnen und Schüler ein Zirkusprogramm auf die Beine. Das Kollegium spielte dabei eine maßgebliche Rolle, denn die Lehrer mussten mit den Kindern die Aufführung einstudieren. Zuvor hatten sie eine Fortbildung dafür absolviert. Auch sie selbst hatten eine Nummer eingeübt. Die Kinder durften sich zwischen Angeboten wie Leiterakrobatik, Trapez oder Zaubern entscheiden. Das Projekt wurde mit einem Sponsorenlauf und den Eintrittsgeldern finanziert.

Laut Lehrerin Jennifer Speer bot das Projekt die Möglichkeit, die Kinder ganz anders kennenzulernen: „Die Kinder wachsen über sich hinaus. Ihnen ist die Besonderheit des Projekts bewusst.“ Nicht nur der Spaß, sondern auch die Aufregung vor der ersten Vorführung war groß. Um sie zu lindern, wurde bereits unter der Woche in der Manege geprobt. So konnten sich die Kinder an die fremde Umgebung gewöhnen.

Besonders war ebenfalls, dass jahrgangsübergreifend und mit gemischten Gruppen gearbeitet wurde. Dadurch konnten neue Bekanntschaften oder sogar Freundschaften geknüpft werden. So geschah es bei Mia Resch aus der zweiten und Emilia Schaffers aus der ersten Klasse. Sie lernten sich über das Angebot „Poi“ kennen und haben sich sofort gut verstanden. Am Anfang war es für sie schwierig, alles zu lernen. Doch letztendlich beantworteten sie die Frage, ob es ihnen Spaß mache, prompt mit einem überzeugten „Ja!“. Des Weiteren sei es interessant gewesen, so die beiden Mädchen, „die Lehrer mal anders zu sehen“. Auch Baran aus der vierten und Robin aus der dritten Klasse machte der Zirkus Spaß. Sie lernten nicht nur „coole Tricks“, sondern auch Lektionen fürs Leben: „Wenn wir etwas falsch machen, machen wir einfach weiter.“ Die Nummern wurden während der Probe gefilmt, damit es sich fehlende Kinder angucken können.

Der Zirkus wurde von der Organisation „Circus ZappZarap“, die mehrere Zirkusprojekte zur selben Zeit durchführt, geleitet. Daher waren immer zwei bis drei Mitglieder des Teams vor Ort, die zusammen mit den Lehrern das Projekt führten. An der St.-Adelheid-Grundschule waren dies Julia Eikelbeck, Robin Rundt und Tim Heumann. Für Heumann ist diese Arbeit vielfältig, und er bekommt viel Positives zurück. Die Kinder würden zusammenwachsen. Er wünscht sich, dass die Schüler die Aufführung genießen.

Auch an einer Leiter zeigten die Kinder der Adelheid-Schule in Geldern ihre Kunststücke.

Auch an einer Leiter zeigten die Kinder der Adelheid-Schule in Geldern ihre Kunststücke.

Foto: Norbert Prümen

Doch das Wetter machte dem Zirkus immer wieder zu schaffen, denn der Schulhof, auf dem das Zelt stand, hat ein Gefälle. Der Regen führte dazu, dass es im Backstage-Bereich zu Wassereinbrüchen kam. Die Kinder trugen dies allerdings mit Fassung und machten das Beste draus.

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