Prozess vor dem Landgericht Zehn Jahre Haft für Drogenkoch von Wachtendonk

Wachtendonk · Ein niederländisches Duo hatte auf einem Vierkanthof in Wachtendonk eine „Speed“-Küche betrieben. Nun fiel das Urteil vor dem Landgericht in Kleve. Beide Angeklagten erhielten lange Haftstrafen.

 Das Gericht verhängte mehrjährige Haftstrafen.

Das Gericht verhängte mehrjährige Haftstrafen.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Zu ihren Taten seien sie von zwielichtigen Hintermännern regelrecht gezwungen worden, beteuerten die Angeklagten im Zuge ihres Prozesses vor dem Landgericht Kleve immer wieder. Die Strafe für zwei Beschuldigte aus den Niederlanden, die in Wachtendonk bis April 2018 eine Drogenküche zur Herstellung der pulverförmigen Droge Amphetamin betrieben haben sollen, hat es dennoch in sich. Ein 41-jähriger Niederländer wurde wegen des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt, sein 42-jähriger Mittäter zu zehn Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe.

Der 41-Jährige war bereits im April 2019 zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Allerdings wurde damals nur über den Tatzeitraum von Januar bis Ende April 2018 verhandelt. Der Staatsanwaltschaft zu Folge begann der Betrieb der Drogenküche jedoch bereits 2017. Für diese Taten musste der Niederländer nun erneut auf die Anklagebank. In den angemieteten Räumlichkeiten eines Wachtendonker Vierkanthofes soll er Amphetaminöl in großem Stil hergestellt haben. Mit diesem seien von anderen Kriminellen mehrere Tonnen „Speed“ produziert worden. Übergabeort für das fertige Amphetaminöl sei 2017 stets ein Parkplatz in der Nähe eines Campingplatzes im niederländischen Arcen gewesen.

Beim vorangegangenen Prozess stand der Beschuldigte noch alleine vor Gericht. Schon damals aber sei der Staatsanwaltschaft zu Folge klar gewesen, dass der Niederländer Komplizen gehabt haben müsse. Der 42-jährige Mittäter soll die Küche miteingerichtet und betrieben haben. Er soll auch den Hof angemietet haben. Andere Kriminelle hätten ihm etwa mit Bildern seiner Kinder gedroht, sodass er sich zu den Taten gezwungen gesehen habe. „Sie haben mir in drohendem Ton gesagt: Du machst das“, erklärte er. Zu den Hinterleuten wollten sich die Beschuldigten nicht äußern.

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