Geldern Woolworth will nach Geldern zurückkehren

Geldern · Die Kaufhauskette sucht einen Standort mit einer Größe zwischen 500 und 2000 Quadratmeter. Die alte Filiale kommt dafür nicht in Frage. Was mit diesem leeren Gebäude passiert, ist nach wie vor unklar.

 Schon fast sechs Jahre dauert der Leerstand des ehemaligen Woolworth-Kaufhauses. Andere Händler nutzen es als Schaufenster.

Schon fast sechs Jahre dauert der Leerstand des ehemaligen Woolworth-Kaufhauses. Andere Händler nutzen es als Schaufenster.

Foto: gerhard Seybert

Der Woolworth-Schriftzug mit den roten Buchstaben auf weißem Grund hängt noch über dem Eingang. Doch hinter dessen Glastüren tut sich nichts. Seit Sommer 2007 steht das Kaufhaus am Gelderner Markt leer. Es ist allerdings gut möglich, dass die Kaufhauskette bald wieder in Gelderns Zentrum zurückkehrt. Das Unternehmen sucht nach einem Standort, wie aus einer Pressemitteilung von gestern hervorgeht.

Bewegung um das ehemalige Woolworth-Gebäude hatte es zuletzt im vergangenen Sommer gegeben. Der US-Finanzinvestor Cerberus kaufte die leere Immobilie, dessen Tochtergesellschaft Promontoria sollte sie vermarkten. 2700 Meter groß ist die Fläche.

Und damit zu groß für die Rückkehrpläne. Woolworth sucht Verkaufsflächen, die mindestens 500 und maximal 2000 Quadratmeter groß sind und sich in gut frequentierten Lagen befinden. "Es ist unser Wunsch, hier eine Filiale zu eröffnen. Denn mit Geldern verbindet uns eine gemeinsame Vergangenheit — es gab hier bereits früher ein Woolworth-Kaufhaus", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Dieter Schindel. "Die Menschen kennen uns hier, und wir möchten unseren ehemaligen Kunden wieder alle Sortimente für den täglichen Bedarf bieten."

Dass weniger Platz nötig ist, soll dem Vernehmen nach mit dem gesunkenen Bedarf an Lagerkapazität zu tun haben. Das Warensortiment kommt direkt in die Regale, statt in einem hinteren Raum in großer Stückzahl vorgehalten zu werden.

Die Standortbedingungen in Geldern, zum Beispiel die Einwohnerzahl und das Einzugsgebiet, passen laut Unternehmen sowohl zum klassischen Woolworth-Kaufhaus (1000 bis 2000 Quadratmeter) als auch zur kleineren Vertriebslinie W. (500 bis 1000 Quadratmeter). Die großflächigen Filialen kommen vor allem für 1-A- und Stadtteillagen sowie Einkaufs- und Fachmarktzentren in Betracht. Das Kompakt-Format eignet sich darüber hinaus für hochwertige Fachmarkt- und Stadtteillagen, aber auch für Bahnhöfe mit hoher Kundenfrequenz. Optimal wäre ein Handelsumfeld bestehend aus Modefachmärkten, Einrichtungshäusern, Schuhfilialisten, Elektrofachmärkten und Anbietern von Drogerieartikeln und Lebensmitteln. Zudem sind Parkmöglichkeiten, eine gute Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln, ausreichend Platz für den Außenverkauf sowie eine ebenerdige Verkaufsfläche im Erdgeschoss wichtige Entscheidungskriterien. Schindel: "Wir freuen uns über jeden Hinweis auf einen Standort, der zu Woolworth passen könnte."

Mit der Stadtverwaltung hat das Unternehmen über dieses Thema nicht gesprochen. "Es gab keinen Kontakt", teilte Pressesprecher Herbert van Stephoudt mit. Nach wie vor sei die Stadt Geldern der Auffassung, dass eine Ansiedlung in der ehemaligen Woolworth-Immobilie am Markt sinnvoll und möglich wäre. Eine andere Verkaufsfläche bis zur Größe von 2000 Quadratmetern, wie in den Expansionsplänen des Unternehmens gewünscht, stehe aktuell in der Gelderner Innenstadt leider nicht zur Verfügung.

(RP)
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