Neuer Fall auf einem Gut in den Niederlanden Ein Wolf soll mehrere Schafe in Arcen gerissen haben

Arcen/Kreis Kleve · Immer mal wieder waren Tiere im Grenzgebiet gesehen worden. Jetzt melden niederländische Medien einen recht spektakulären Fall kurz vor Jahresende.

Wolf: Was tun, bei einer Begegnung? Verhaltenstipps
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Was tun, wenn der Wolf vor einem steht?

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Foto: dpa/Bernd Thissen

In der letzten Zeit häuften sich Meldungen über Wolfssichtungen im Grenzgebiet zu den Niederlanden. Immer mal wieder waren dort Tiere gesehen worden. Jetzt melden niederländische Medien einen recht spektakulären Fall, der sich kurz vor dem Jahresende abgespielt hat. Ein Wolf soll bei Arcen gleich mehrere Schafe auf einem Gut getötet und weitere verletzt haben.

Dass immer wieder Wölfe im Grenzraum auftauchen, habe mit der Ausbreitung des Tieres in Deutschland zu tun, heißt es. Bekanntlich hat sich im Raum Hünxe/ Schermbeck ein Wolfsrudel niedergelassen. Hinzu kommen weitere durchstreifende Wölfe. Es sei nur eine Frage der Zeit, dass die Tiere sich auch in den Niederlanden ausbreiten, so Schäfer aus dem Nachbarland laut dem Radiosender Omroep Gelderland.

Wölfe legen am Tag locker bis zu 40 Kilometer zurück, können also große Gebiete durchstreifen. Schäfer aus der Region Arcen wollen sich jetzt mit zusätzlichen Maßnahmen gegen den Wolf schützen. Die Regierung empfiehlt spezielle Netze mit Strom, die das Raubtier abschrecken sollen. Ein normales Netz ist 90 Zentimeter hoch, die speziellen Wolfsnetze sind mit 1,20 Meter etwas höher.

Einige Schäfer überlegen laut Omroep Gelderland bereits, ihre Herden mit großen Hunden zu schützen. In der Gegend von Roermond laufe ein Versuch mit Karpaten-Schäferhunden. Diese rumänische Rasse habe sich zu hervorragenden Beschützern von Schafherden entwickelt. „Ich denke, wir sollten in Zukunft in allen Herden mit diesen Tieren arbeiten“, wird ein niederländischer Schäfer zitiert. Zudem wird angeregt, die Herden mit professionellen Schafshirten zu sichern.

In Deutschland sichern viele Schäfer in der Region ihre Herden bereist mit besonderen Maßnahmen. Ansonsten gefährden sie teilweise auch die Entschädigung bei Übergriffen von Wölfen.

Auch spezielle Herdenschutzhunde kommen immer mal wieder zum Einsatz. Doch die Ausbildung dieser Tiere ist aufwändig und teuer.

Zuletzt war in der Region Ende November ein Wolf gesehen worden. Eine Frau in Bocholt-Suderwick hatte ein Video von einem Tier aufgenommen, bei dem für viele sofort feststand: Das kann nur ein Wolf sein. In dem kurzen Film ist zu sehen, wie das Tier langsam über eine befestigte Straße trottet. Er kam der Anwohnerin sehr nahe, läuft dann allerdings in Richtung Wald und verschwindet. Auswertungen ergaben schließlich, dass es sich wirklich um einen Wolf handelte. Das Tier war ebenfalls in die Niederlande gelaufen.

Ein Wolf soll bei Arcen gleich mehrere Schafe gerissen haben. Unser Symbolfoto zeigt ein Tier in einem Gehege.

Ein Wolf soll bei Arcen gleich mehrere Schafe gerissen haben. Unser Symbolfoto zeigt ein Tier in einem Gehege.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Wenige Tage nach der Sichtung des Wolfes in Suderwick waren in der Nähe von Isselburg-Anholt auf niederländischer Seite zwei Schafe gerissen worden. Ein Experte sei sehr sicher, dass die Tiere von einem Wolf getötet wurden.

(zel)
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