Haushaltsplan für 2020 Wachtendonk rüstet die Feuerwehr auf

Wachtendonk · Rund zehn Millionen Euro will die Gemeinde von 2020 bis 2023 investieren. Davon entfällt gut die Hälfte auf die Ausrüstung der Brandbekämpfer. Das neue Feuerwehrgerätehaus in Wachtendonk ist das nächste große Projekt.

 Das Feuerwehrgerätehaus in Wachtendonk soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Das Feuerwehrgerätehaus in Wachtendonk soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Foto: Klatt

Eine umfangreiche Weihnachtslektüre hat Kämmerer Uwe Marksteiner den Mitgliedern des Wachtendonker Gemeinderats mitgebracht. Sie dürfen sich in den nächsten Wochen durch den Entwurf des Haushaltsplans für 2020 arbeiten. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Die Gesamtlage. Kämmerer Marksteiner gibt dem Etat die Note „befriedigend“. „Die planerischen Defizite halten sich in Grenzen“, sagt er. Bis 2023 seien die Fehlbeträge von insgesamt rund 2,9 Millionen Euro aus der Ausgleichsrücklage zu bezahlen, in der sich zurzeit rund 6,4 Millionen Euro befinden. Für 2020 wird ein Defizit von rund 670.000 Euro erwartet. Kreditaufnahmen sind nicht geplant. Die Haushaltssatzung sieht lediglich einen Kredit von 100.105 Euro für das Landesprogramm „Gute Schule 2020“ vor, der komplett vom Land getilgt wird. Die Gemeinde bleibt im Kernhaushalt weiterhin schuldenfrei.

Die Steuern. Eine Anhebung der Sätze bei der Grundsteuer A und B sowie bei der Gewerbesteuer ist nicht geplant. Steuern und ähnliche Abgaben bilden mit rund 54 Prozent aller Erträge die wichtigste Einnahmequelle bei den Gemeindefinanzen. Bei der Gewerbesteuer, der wichtigsten Ertragsquelle im gemeindlichen Haushalt, stellt der Kämmerer eine „stabile positive Entwicklung“ fest. Für 2020 erwartet er ein Gewerbesteueraufkommen von 3,4 Millionen Euro. Das sind 300.000 Euro mehr als im laufenden Jahr.

Die Investitionen. Für die Jahre 2020 bis 2023 sind Investitionen von insgesamt rund zehn Millionen Euro vorgesehen. „Für eine Gemeinde unserer Größenordnung eine beachtliche Summe“, urteilt der Kämmerer. Ganz oben auf der Rangliste stehen in diesem Zeitraum Ausgaben für die Modernisierung der Feuerwehr mit rund 5,15 Millionen Euro. Der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für den Löschzug Wachtendonk ist mit 1,1 Millionen Euro die größte Einzelmaßnahme 2020. Die Gesamtkosten hierfür bis 2023 sind mit vier Millionen Euro kalkuliert. Für die weitere Zukunft ist laut Marksteiner auch die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Wankum geplant. Dafür gibt es aber noch kein Grundstück. Die Wankumer Feuerwehr bekommt im nächsten Jahr ein Löschfahrzeug für 490.000 Euro. Weitere wichtige Ausgabeposten für 2020 sind 484.000 Euro für Grundstückskäufe, 420.000 Euro für den Bau einer Niederschlagswasser-Behandlungsanlage, 129.500 Euro für einen barrierefreien Zugang zur Niersuferpromenade am Friedensplatz und 213.900 Euro für zusätzliche Kosten bei der Entwicklung des Baugebiets „Alter Sportplatz Wankum“.

Der Kreis-Obolus. Die Kreisumlage ist erneut der größte Aufwandsposten im kommunalen Haushalt. Wachtendonk wird nach jetzigem Stand im nächsten Jahr etwas mehr als 3,1 Millionen Euro zu zahlen haben. Das ist gegenüber 2019 eine Steigerung um rund 262.000 Euro. Auch bei der Jugendamtsumlage geht es nach oben. Der Betrag von 2,16 Millionen Euro bedeutet ein Plus von rund 470.000 Euro.

Der Ausblick. Auch wenn die Haushaltslage gegenwärtig recht gut ist, bleibt Marksteiner doch bei seiner eher vorsichtigen Linie: Der Kämmerer mahnt die Kommunalpolitiker zum Sparen und warnt vor falschen Begehrlichkeiten. „Wir stehen nur da, wo wir stehen, weil wir in den vergangenen Jahren mit Selbstdisziplin und Augenmaß gehandelt haben. Dies sollten wir nicht verlieren.“

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