Geldern Winterdienste streuen jetzt überall Salz

Geldern · In Issum kam gestern ein Auto wegen Glatteis von der Straße ab, vielerorts wurde zum ersten Mal in diesem Winter Salz gestreut. Im Bedarfsfall rücken die Winterdienste mitten in der Nacht aus. Die Dienste fühlen sich gewappnet.

 Mit Schnee - wie auf diesem Archivfoto aus dem vergangenen Jahr - müht sich der Gelderner Winterdienst bisher noch nicht ab. Gestreut werden musste gestern allerdings schon.

Mit Schnee - wie auf diesem Archivfoto aus dem vergangenen Jahr - müht sich der Gelderner Winterdienst bisher noch nicht ab. Gestreut werden musste gestern allerdings schon.

Foto: Seybert

Gestern morgen hat es in Issum gekracht. Um kurz vor sieben Uhr verlor ein Autofahrer auf dem Nordring die Kontrolle über seinen Wagen und prallte gegen einen Baum, wie die Polizei berichtet. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Unfallursache war schnell geklärt: Glatteis.

150 Tonnen Streusalz lagert die Stadt Geldern für diesen Winter vor. Gestern rückte der städtische Winterdienst zum ersten mal in diesem Jahr aus. Die ersten sieben Tonnen Streusalz wurden auf den Straßen verteilt. Soviel nämlich wird bei einem normalen Einsatz in etwa verbraucht.

18 Mitarbeiter seien im Einsatz gewesen, erklärt Stadtsprecher Herbert van Stephoudt. Am frühen Morgen, gegen 3.30 Uhr, war die Mannschaft schon auf den Beinen. Schon eine Stunde zuvor war ein städtischer "Eisspäher" unterwegs, so van Stephoudt, der das Straßennetz überprüfte. Er stellte fest, was dem Autofahrer in Issum noch Stunden später zum Verhängnis wurde: Ja, es war glatt.

Auch in Straelen rückte in der Nacht zu Montag der Winterdienst aus, sagt Michael Smits, Leiter des Straelener Bauhofs. 180 Tonnen Streusalz werden in Straelen vorgehalten, in der Hoffnung, dass das auch reicht. Denn wird der Winter besonders streng, wird der Bauhof die Vorräte aufstocken müssen. Wird der Winter mild, bleibt von den 180 Tonnen noch etwas übrig - wie zum Beispiel im vergangenen Jahr. Fünf Kollegen seien im wöchentlichen Wechsel in ständiger Rufbereitschaft. Wenn es richtig kalt wird, fahren sie um kurz vor vier Uhr in der Nacht los, um die Straßen zu prüfen. Besonders gefährdet seien Gefälle, die Römerstraße etwa oder die Bergstraße in Herongen, sagt Smits.

Auch Straßen.NRW rückte gestern morgen aus. Der Landesbetrieb ist für die Bundes- und Landesstraßen in und um Geldern verantwortlich. Die hiesige Straßenmeisterei hat 800 Tonnen Salz für ihren Beritt eingelagert, sagt Leiter Ewald Kronenberg. Nachts um 3 Uhr prüften seine Leute die Straßenverhältnisse. Glatt sei es zuweilen schon. Stellen, an denen es grundsätzlich zuerst gefriert, kennt Kronenberg im Gelderner Zuständigkeitsbereich aber nicht.

Um zu wissen, wann der Winter da ist, braucht Sebastian Millendorf weder den Wetterbericht noch vor die Tür zu gehen. Millendorf braucht nur sein Telefon. "Das klingelt gerade ununterbrochen", erzählt er gestern Mittag, und wenn das so ist, wenn ständig neue Kunden anrufen, weiß er: Draußen ist es kalt. "Es gibt immer viele Nachzügler", sagt Millendorf, Mitarbeiter des LS Reifencenters in Geldern. Jetzt gerade kämen wieder viele, die nach dem ersten Glatteis doch lieber umrüsten wollten. "Viele denken zunächst, sie kämen mit Sommerreifen durch." Obgleich der Winter doch Jahr für Jahr wiederkäme, ließen sich viele vom Kälte-Einbruch überraschen, bemerkt er spöttisch. "Für manche kommt das immer sehr plötzlich."

(RP)
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