Am Pauenweg in Issum Windhunde jagen den falschen Hasen

Issum · Premiere am Pauenweg in Issum für das Coursing. 89 Hunde aus ganz Deutschland machen mit.

 
Windhunde-Coursing

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Foto: Evers, Gottfried (eve)

Ein leichter Wind weht über den Acker, und man hört schon von weitem Hundegebell. Bei rund 89 Hunden, die am Coursing teilnehmen, kann man sich die Geräuschkulisse am Pauenweg in Issum gut vorstellen. Doch trotz des immer wieder aufbrandenden Bellens ist die Stimmung am Platz sehr entspannt. Mit Wohnmobilen, Wohnwagen, Zelten und Campingstühlen sind die meisten angereist. Schließlich geht es um den Landessieger beim Windhund-Coursing in Nordrhein-Westfalen. Daran dürfen eben nicht nur die Hunde aus Nordrhein-Westfalen teilnehmen, sondern von überall her. So sieht man Autokennzeichen aus dem Norden und auch aus dem südlichen Teil von Deutschland.

Bärbel Rottmann, die Vorsitzende des Düsseldorfer Windhund-Rennvereins, freut sich über die rege Teilnahme: „Denn in diesem Jahr wird das Coursing zu ersten Mal am Pauenweg ausgetragen. Wir waren ja schon lange auf der Suche nach einem festen Platz, an dem wir unser Veranstaltung stattfinden lassen können. Nun hat ein Mitglied den Landwirt gefragt, ob wir dafür nicht seinen Acker nutzen dürfen.“ Der 50.000 Quadratmeter große Acker bietet die optimalen Voraussetzungen für die Jagd nach dem falschen Hasen. Die Rennstrecke muss genau auf die unterschiedlichen Jagdgewohnheiten der Hunderassen abgestimmt sein. So gibt es die einen, die den „Hasen“ in Fächerform jagen, und andere versuchen, dem „Hasen“ den Weg abzuschneiden. Zwei lizensierte Hasenzieher kümmern sich dann darum, dass die Schnur, woran der falsche Hase hängt, richtig gelegt wird. Auf einer Erhöhung steht dann einer, der die ausgelegte Schur einholt. Dabei muss er darauf achten, dass die Hunde nicht über die Schnur laufen und sich dabei verletzen können.

Wer sich die Zeit nimmt, um sich ein paar Rennen einmal anzuschauen, findet recht schnell die Unterschiede heraus. Immer zwei Hunde von gleicher Rasse und gleichem Geschlecht laufen dem Flatterbandhasen hinterher. Die erfahrenen Tiere wissen recht schnell, wo sie das Tempo rausnehmen müssen und an welcher Stelle sie alles geben können. Dabei kommen beachtliche Geschwindigkeiten zustande. Die warme Sonne und die stetige leichte Brise ließen den Besucher die Zeit vergessen. Gut versorgt mit allem, was man für einen „Urlaubstag“ braucht, war der Platz am Pauenweg eine kleine Insel der Glückseligkeit. Kaffee und Kuchen, Salate und Suppe, gekühlte Getränke und nette Gespräche unter Gleichgesinnten waren das einfache Rezept an diesem Tag. Auch die Besucher, die hierher gefunden hatten, waren begeistert von dem neuen Platz.

 Windhunde-Coursing

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Foto: Evers, Gottfried (eve)

Und die Hunde? Bärbel Rottmann erklärte: „Es gibt auch Hunde, die nicht an Rennen teilnehmen wollen. Die kann man in die Startbox stellen, und wenn die Tür aufgeht, passiert dann da nicht viel. Aber zu 95 Prozent haben die Hunde schon einen eigenen Trieb, also Lust, loszurennen.“

Zu den teilnehmenden Hunderassen gehörten an diesem Samstag Afghane, Azawakh, Barsoi, Greyhound, Magyar Agar, Saluki, Silken Windsprite, Sloughi, Whippet und Windspiel. So eine Auswahl an unterschiedlichen Hunden auf einem Fleck zu sehen, ist allein schon die Anreise wert.

Auch für Interessierte, die sich vielleicht einen Windhund anschaffen möchten. Hier findet man schnell Kontakt zu Herrchen und Frauchen, die Hunde sind da untereinander ja sowie immer eine Schnauzenlänge voraus.

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