Geldern Willkommen im renovierten Gotteshaus

Geldern · Fünf Monate haben die Arbeiten in und an der St.-Antonius-Kirche in Hartefeld gedauert. Während dieser Zeit mussten die Gottesdienstbesucher in die Aula der Grundschule ausweichen. Am Sonntag ist das Provisorium zu Ende.

 Pfarrer Arndt Thielen (links) und Architekt Philipp von der Linde wissen bereits, was die Gottesdienstbesucher ab Sonntag in der renovierten Hartefelder Kirche erwarten dürfen.

Pfarrer Arndt Thielen (links) und Architekt Philipp von der Linde wissen bereits, was die Gottesdienstbesucher ab Sonntag in der renovierten Hartefelder Kirche erwarten dürfen.

Foto: Gerhard Seybert

Es muss nur noch einmal durchgeputzt werden. Ansonsten sind die umfangreichen Renovierungsarbeiten in der Hartefelder St.-Antonius-Kirche abgeschlossen.

360.000 Euro waren dafür veranschlagt, stolz kann Architekt Philipp von der Linde erklären, dass weniger Geld ausgegeben wurde, nämlich 345.000 Euro. Die aufwendigsten und teuersten Arbeiten waren der Anstrich, erklärt von der Linde. Um bis unter das Kirchengewölbe zu kommen, musste per Gerüst eine Etage eingezogen werden, damit die Maler überall herankamen.

Gestrichen wird auch nicht mit handelsüblicher Farbe. Denn anders als in normalen Haushalten gibt es wesentlich mehr Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Damit in Zukunft bessere Luft herrscht und sich vor allem keine Feuchtigkeit absetzt, ist ein neues Lüftungssystem eingebaut worden. Wer genau hinschaut, wird die kleinen Motoren an den hinteren Kirchenfenstern entdecken. "Das ist eine Art Pilotprojekt, das wir gestartet haben", sagt von der Linde. Über ein Computersystem wird das Lüften gesteuert. Intelligent ist auch die neue Mikrofonanlage. Sie erkennt, wie voll die Kirche ist, und steuert danach die Lautstärke. Ein neues Beleuchtungskonzept gibt es auch. Das bringt vor allem den Hochaltar zum Strahlen. Insgesamt wirkt die Kirche heller, nicht nur wegen des neuen Anstrichs, sondern auch, weil die Kirchenbänke abgeschliffen wurden.

Die größte Veränderung gibt es im Eingangsbereich. Der Bodenbelag ist neu und vor allem die Haupteingangstür zur Kirche. Bis zum Architekten hatte es sich herumgesprochen, dass die Hartefelder den Seiteneingang wählen. In die Tür ist eine Scheibe eingelassen worden, die für mehr Licht im Vorraum sorgt. "So viel wie möglich beibehalten", lautete die Aufgabe derjenigen, die die Renovierungsarbeiten geplant haben. "Wir haben ein paar Sachen anders gestellt. Aber der Charakter der Kirche ist erhalten geblieben", betont Pfarrer Arndt Thielen. "Die Kirche hat dadurch sehr gewonnen", lautet sein Urteil.

Der laut Volksmund im Eingangsbereich vergrabene Schatz (die Beute aus einem Raubüberfall soll dort versteckt sein) wurde zwar nicht gefunden, dafür aber ein Schmuckstück entdeckt. Das Kirchenfenster auf der Orgelempore war bislang verdeckt gewesen. Nun liegt es frei, und am Nachmittag spielen die Sonnenstrahlen rote Lichtpunkte ins Kircheninnere. Auch die Sakristei wurde renoviert. Alle Kunstwerke sind von Restauratoren überarbeitet worden, die Orgel wurde neu gestimmt.

Fünf Monate konnte die die Hartefelder Kirche wegen der umfangreichen und detailreichen Renovierungsarbeiten von den Gottesdienstbesuchern nicht genutzt werden. Pfarrer Thielen ist dankbar für die Ausweichmöglichkeit, die in der Aula der benachbarten Grundschule über diese Wochen und Monate hinweg geholfen hat. Am Sonntag können die Hartefelder wieder zurück in ihre Kirche. Die große Festmesse beginnt um 10.30 Uhr. Mit ihr wird das Gotteshaus und zugleich die Kirmes eröffnet.

(RP)
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