Resultate der Europawahl Gelderland entspricht dem Deutschland-Bild

Gelderland · Die Grünen sind auch zwischen Weeze und Wachtendonk der große Gewinner. CDU und SPD verlieren an Stimmen.

 Der Briefwahlvorstand in Geldern beim Auszählen der Stimmen.

Der Briefwahlvorstand in Geldern beim Auszählen der Stimmen.

Foto: Herbert van Stephoudt

Bis in allen Stimmbezirken im Gelderland das Ergebnis feststand, dauerte es eine Weile. Erst nach 21 Uhr waren auch die letzten umfangreichen Wahlzettel ausgewertet. Doch schon früh zeichnete sich ab: Die Wähler zwischen Weeze und Wachtendonk verteilten ihre Gunst ähnlich wie die in der gesamten Republik. Das Bild im Gelderland entsprach dem in ganz Deutschland. Und das heißt: Die Grünen sind die Gewinner und schaffen es bis auf Weeze über 20 Prozent, die beiden, manche Analysten reden von „ehemaligen“, Volksparteien CDU und SPD verlieren weiter an Bedeutung. Was nichts daran ändert, dass der Niederrhein „schwarz“ bleibt. Die CDU behält ihre Rolle als stärkste politische Kraft.

In Geldern kommen die Christdemokraten auf 36,6 Prozent, verlieren gegenüber der Europawahl 2014 9,1 Prozentpunkte. Die SPD sackt von 27,8 auf 16,4 Prozent ab, überflügelt von den Grünen, die ihren Stimmenanteil von 8,5 auf 22 Prozent fast verdreifachen. Die FDP legt von 4,4 auf 6,8 Prozent zu, die AfD von 4,9 auf 6,3 Prozent. Die Linke verliert leicht, kommt auf 3,2 Prozent nach 3,6 Prozent bei der Europawahl 2014.

In Kevelaer sinkt die CDU von 49,3 auf 37 Prozent, die SPD schrumpft von 24,6 auf 15,7 Prozent. Auch hier etablieren sich die Grünen als zweitstärkste Kraft, steigern sich von 9,3 Prozent auf 22,3 Prozent. Von den drei kleinen Parteien legt die FDP am stärksten zu von 4,9 auf 7,6 Prozent. Die AfD kommt nach 4,2 Prozent im Jahr 2014 jetzt auf 5,7 Prozent. Die Linke steigt von 2,7 auf drei Prozent.

CDU-Hochburg im Gelderland ist nach wie vor Straelen. Doch auch hier mussten die Christdemokraten Verluste verkraften, fahren statt 56,4 Prozent bei der Europawahl 2014 jetzt 43,1 Prozent ein. Die SPD sinkt von 20,4 auf 13,4 Prozent. Neue Nummer zwei sind auch hier die Grünen, die von 7,4 auf satte 20,6 Prozent zulegen. Die FDP steigt von 4,3 auf 7,4 Prozent. Leichte Gewinne gibt es für die AfD (von 3,1 auf 4,5 Prozent) und die Linke (von 2,2 auf 2,4 Prozent.).

In Weeze bleibt die CDU ebenfalls Spitze, sinkt freilich von 49,4 auf 36,6 Prozent. Die SPD kommt von 26,3 auf jetzt nur noch 17,6 Prozent. Die Grünen steigern ihren Anteil von 7,9 auf 19,5 Prozent. Die AfD legt von 4,5 auf 7,6 Prozent zu. Die FDP kommt nach drei Prozent bei der Europawahl 2014 jetzt auf 6,3 Prozent. Die Linke steigt von 2,6 auf drei Prozent.

In Kerken sinkt die CDU von 47,3 auf 34,4 Prozent. Die SPD verliert mehr als zehn Prozentpunkte, kommt nach dem 2014er Resultat von 26,7 nur noch auf 16,1 Prozent. Dafür verdreifachen die Grünen ihr Ergebnis fast, erreichen 23,7 Prozent (2014: 8,1 Prozent). Die FDP steigert sich von 4,3 auf 7,1 Prozent, die AfD von 4,8 auf 6,4 Prozent, während die Linke nach 2,8 jetzt 2,7 Prozent erzielt.

In Wachtendonk büßt die CDU fast 15 Prozentpunkte ein, erreicht 35,9 Prozent (2014: 50,4 Prozent). Die SPD schrumpft von 21,7 auf 13,5 Prozent. Auch hier übertrumpft von den Grünen, die von 10,3 auf 22,9 Prozent zulegen. Die FDP steigert sich von 5,1 auf 8,6 Prozent, die AfD von 5,1 auf 7,7 Prozent, die Linke von zwei auf 2,6 Prozent.

In Issum sackte die CDU von 41,9 auf 33,3 Prozent, die SPD von 29,7 auf 19,2 Prozent. Auch hier verdreifachten sich die Grünen ungefähr, und zwar von 7,2 auf 20,6 Prozent. Die FDP legte von 5,4 auf acht Prozent zu, die AfD von 6,3 auf 7,1 Prozent. Die Linke verlor, kam nach 3,4 jetzt nur noch auf 2,5 Prozent.

Die Wahlbeteiligung war mit 67,4 Prozent in Kerken am höchsten. Schlusslicht unter den sieben Kommunen des Gelderlandes ist Weeze mit 54,8 Prozent.

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