Bürgerbusse Kevelaer fahren noch Omikron: Bus-Notfallplan für das Gelderland

Gelderland · Das Verkehrsunternehmen stellt sich auf einen massiven Ausfall von Fahrern ein. Es droht eine „gezielte Ausdünnung“ des Fahrplans. Strecken mit Schülern sollen möglichst weiter fahren. Bürgerbusse Kevelaer fahren noch normal.

 Busse stehen im Niag-Depot Moers. Noch stehen genug Fahrer und Fahrerinnen bereit, um den normalen Fahrplan sicherzustellen. Die Niag stellt sich aber darauf ein, dass sich das kurzzeitig ändern kann. 
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Busse stehen im Niag-Depot Moers. Noch stehen genug Fahrer und Fahrerinnen bereit, um den normalen Fahrplan sicherzustellen. Die Niag stellt sich aber darauf ein, dass sich das kurzzeitig ändern kann. Foto: KDI

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Omikron-Welle fegt über Deutschland hinweg. Die Infektionszahlen steigen, auch im Kreis Kleve. Immer mehr Menschen erkranken, damit drohen Ausfälle in kritischen Bereichen, etwa bei Busfahrern. Die Niag reagiert auf die Entwicklung mit Notfallplänen für den Fall, dass überdurchschnittlich viele Busfahrer infiziert oder in Quarantäne sind.

Ob und wann die Notfallpläne greifen, sei derzeit nicht abzusehen, sagte Niag-Sprecher Michael Block. Sollte die Infektionslage sich weiter zuspitzen und das Fahrpersonal knapp werden, werde die Niag die Notfallpläne in Abstimmung mit Kreisen und Kommunen in Kraft setzen. Je nach Krankenstand an den Standorten und Busdepots in Geldern, Goch, Kleve, Moers und Wesel würden dort verstärkt sogenannte Springer von anderen Standorten eingesetzt werden.

Welche Linien wären konkret betroffen? „In den Kreisen Wesel und Kleve soll bevorzugt der Schülerverkehr aufrecht erhalten werden“, heißt es vom Unternehmen. Damit soll gewährleistet sein, dass Schüler ihren Schul- und Heimweg verlässlich antreten können. „In diesen Regionen wäre damit zu rechnen, dass sich die vorübergehenden Ausfälle auf die späten Vormittage und auf die Abendstunden konzentrieren“, heißt es von der Niag.

Auch im Gelderland liegt der Fokus darauf, dass vor allem die Linien weiterlaufen, mit denen viele Schüler fahren. In Geldern fahren zwar auch die Bus-Unternehmer Look und Dix, beide sind aber im Auftrag der Niag unterwegs, so Block. Damit greife auch dort das Notfallsystem. „Kernziel ist, dass der Schulverkehr aufrecht erhalten wird.“ Sollte es zum Ausfall von Personal und dadurch Engpässen kommen, werde man zeitnah Kontakt zum jeweiligen Schulamt aufnehmen, um nach einer Lösung zu suchen.

Allerdings hänge die Situation auch immer davon ab, wo gerade Fahrer krank sind. Sollte etwa in Wesel Personal krank sein, müsste das noch keine Auswirkungen auf den Busverkehr im Gelderland haben.

In Kevelaer gibt es noch die Besonderheit, dass hier gleich vier Bürgerbusse fahren. Der Betrieb wird über die Stadtwerke unabhängig von der Niag organisiert. Aktuell gibt es dort noch keinen Notfallplan. „Bislang läuft der Betrieb ganz normal“, sagt Wolfgang Toonen von den Stadtwerken. Wie die Situation sich in Zeiten von Omikron verändere, sei jetzt noch nicht abzusehen. „Hier arbeiten ausschließlich Ehrenamtliche. Die Gesundheit geht vor. Zur Not müssten wir dann den Betrieb komplett einstellen“, sagt Toonen. Das ist im Lockdown auch bereits passiert.

Die Bürgerbusse sind keine Schulbuslinien. Die Kinder würden über Strecken der Niag zu den Schulen kommen. Der so genannte „Airportshuttle“ wurde früher von den Stadtwerken betrieben. Inzwischen ist die Linie 73 wieder in den Händen der Niag. Die Strecke ist extra umgelegt worden, damit Kinder aus Kevelaer zu Schulen in Geldern kommen. Gäbe es allerdings Probleme auf dieser Strecke wäre dann auch wieder die Niag zuständig und es würde der entsprechende Notfallplan greifen.

Aktuelle Informationen über ausfallende Fahrten in der Niag-App und auf der Niag-Homepage.

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