Wettbewerb in Geldern Kinder schreiben über Alltag in Isolation

Geldern · Die Kolpingsfamilie Geldern startet einen Schreibwettbewerb: Kinder und Jugendliche sollen dabei von ihrem Leben ohne Kontakte zu den Freunden und besonderen Erlebnissen während der Corona-Krise berichten.

 Die Geschichten sollen mit der Hand geschrieben werden.

Die Geschichten sollen mit der Hand geschrieben werden.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Schulen und Kindergärten sind geschlossen, Spielplätze abgesperrt, auch Großeltern und Freunde darf man nicht mehr treffen. Die Corona-Pandemie trifft alle, auch Kinder und Jugendliche. Und jeder Junge und jedes Mädchen erlebt die Zeit anders.

Einige können mit ihren Geschwistern spielen und streiten, andere kümmern sich um ihre Haustiere, manche müssen die gespenstischen Tage ganz alleine zu Hause verbringen. Einige Kinder sind traurig, andere freuen sich, weil Mama und Papa endlich wieder Zeit haben, um mit den Kindern spielen zu können. Jeder erlebt diese Zeit also auf seine eigene Weise.

Die Kolpingsfamilie Geldern ruft darum Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren dazu auf, ihren Alltag oder ein besonderes Erlebnis zu Papier zu bringen. In einem Schreibwettbewerb sollen sie berichten, wie sie ihr Leben in der Isolation während der Corona-Krise verbringen.

„Es ist uns wichtig, auch für Kinder etwas anzubieten“, sagt Organisator Bodo Polixa. Seitdem die meisten Menschen in Isolation leben, habe man zuerst an die Alten gedacht, sagt er. „Wir haben erst alle unsere Mitglieder angeschrieben und älteren Leuten angeboten, ihnen zu helfen. Dann haben wir uns gefragt: Was machen wir mit den Kindern?“ So sei man auf die Idee eines Schreibwettbewerbs gekommen.

Den Organisatoren der Kolpingsfamilie sei wichtig, dass die Kinder ihre Berichte mit der Hand schreiben und nicht am Computer mit Hilfe des Internets. Wer mitmachen möchte, soll seine persönliche Geschichte über einen Tag oder ein besonderes Erlebnis handschriftlich auf ein DIN-A4-Blatt schreiben. Der Name des Jungen oder Mädchens, Adresse und Alter sollen auf einem zweiten Blatt stehen. So, erklärt Bodo Polixa, wolle man vermeiden, dass die Jury bestimmte Geschichten, zum Beispiel von bekannten Kindern, anders bewertet.

Zudem soll das zweite Papier von den Eltern unterschrieben werden. Sie genehmigen damit, dass die Kolpingsfamilie die Geschichte ihrer Kinder in der Presse und im Internet veröffentlicht. Die Ergebnisse sollen auch in der Rheinischen Post erscheinen. Es sei außerdem angedacht, dass die Geschichten zum Beispiel in der Kirche oder in Altenheimen vorgelesen werden, sobald wieder Gottesdienste stattfinden und Besuche erlaubt sind. Zu gewinnen gibt es Gutscheine für Kino, Spielzeug, Bücher und Eis – ausschließlich von lokalen Händlern in Geldern.

Wie viele andere Vereine musste auch die Kolpingsfamilie wegen des Coronavirus viele Planungen über den Haufen werfen, berichtet Bodo Polixa. Am Vater-Sohn-Zeltlager, das in der letzten Sommerferien-Woche im August stattfinden soll, halten sie aber fest. „Um das Lager abzusagen, ist es noch zu früh“, sagt Polixa. „Wenn wir können, führen wir es auch durch. Wir sind da guter Hoffnung.

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