STRAELEN Werbung für bezahlbare Wohnungen

STRAELEN · Mit einer Aktion auf Straelens Marktplatz wies die Caritas auf ein drängendes Problem hin. Infos und Diskussion.

 Viele Gesprächspartner standen für die Straelener zu Diskussionen bereit.

Viele Gesprächspartner standen für die Straelener zu Diskussionen bereit.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ – das ist das Motto der aktuellen Caritas-Kampagne. Dass der Wohnungsnotstand auch außerhalb der Ballungsgebiete mittlerweile ein Thema geworden ist, berichtete Tobias Kleinebrahm, Presseprecher des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer: „Wöchentlich erhalten wir Anfragen nach bezahlbarem Wohnraum. Es sind mittlerweile nicht nur sozial benachteiligte Gruppen wie Senioren mit kleiner Rente, Studenten, Hartz-IV-Empfänger und gehandicapte Personen, sondern auch Personen aus dem Mittelstand, die Kontakt zu uns aufsuchen. Die gestiegenen Mietpreise sind auch für die Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft problematisch.“ Auf dieses Thema machte die Caritas am Donnerstag mit einer Aktion auf dem Straelener Marktplatz aufmerksam.

Und in der Tat scheint das Thema Wohnraum immer mehr Bürger zu beschäftigen: „Wir sehen auch, dass konkrete Bedarfe bestehen, die nicht immer sofort gedeckt werden. Deswegen haben wir in Straelen gegenwärtig mit ‚Streutgens Kamp drei‘ und dem Platz der ehemaligen Gemüseversteigerung zwei Gebiete, in dem Wohnungsbau betrieben wird“, erzählte der städtische Fachbereichsleiter der Abteilung für Bürgerdienste Christian Hinkelmann.

Doch wie steht es speziell um den sozialen Wohnungsbau? Die Aktion der Caritas setzt sich insbesondere für bezahlbaren Wohnungsraum ein. „Es werden in den Gebieten nicht nur Einfamilienhäuser, sondern auch Mehrfamilienhäuser gebaut. Der Bebauungsplan sieht für ‚Streutgens Kamp‘ insgesamt 15 kostengünstige Wohnungen vor“, so Hinkelmann.

Wie sich die Höhe der Mietpreise unter anderem begründen lässt, führte Paul Düllings, Betriebswirt und Geschäftsführer der GWS Wohnungsgenossenschaft Geldern, aus: „Die Frage lautet: Was ist kostengünstiger Wohnraum bei Neubauten? Die Bauinvestition muss zum Mietpreis in einer gewissen Relation stehen. In Straelen haben wir aktuell einen Verkaufspreis von etwa 3000 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt er unter den Preisen anderer, benachbarter Städte wie Kempen.“

Des Weiteren unterliegen die Baukosten ebenfalls einer Veränderung: „Vor 15 Jahren wurde ein Haus noch für rund die Hälfte des Geldes gebaut“, so Düllings. Das Caritas-Centrum Straelen-Wachtendonk sprach bei seiner gestrigen Aktion mit den unterschiedlichen Akteuren, den Betroffenen, der Verwaltung und der Baugesellschaft.

Ein „Wohn-Barometer Straelen“ ließ die Besucher des Caritas-Standes den bezahlbaren Wohnraum in drei Kategorien einschätzen. Zwischen „reichlich vorhanden“, „schwierig zu bekommen“ und „nicht zu finden“ kann hier gewählt werden.

Derartige Veranstaltungen werden im Rahmen des Mottos „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ noch an diversen Standorten durchgeführt.

Am Donnerstag, 6. September, um 11 Uhr beginnt in Kevelaer eine Podiumsdiskussion auf dem Roermonder Platz vor der St.-Antonius-Kirche zusammen mit Betroffenen, Vertretern des Caritasverbandes und dem Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler.

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