Geldern Weiter warten auf die Richtlinien

Geldern · Auch die Gemeinde Weeze steht einer Begrenzung auf Tempo 30 auf der Kardinal-von-Galen-Straße durchaus offen gegenüber. Allerdings muss man vor einer Entscheidung auf die konkreten Regelungen für die Umsetzung warten.

 Viele Kinder warten ordnungsgemäß vor der Fußgängerampel. Es gibt aber immer wieder einige, die an anderer Stelle über die gefährliche Straße laufen.

Viele Kinder warten ordnungsgemäß vor der Fußgängerampel. Es gibt aber immer wieder einige, die an anderer Stelle über die gefährliche Straße laufen.

Foto: Markus van Offern

Keine Frage: Die Kardinal-von-Galen-Straße ist eine von Weezes Hauptverkehrsadern. Wer zum Zentrum, zum Bahnhof, zu den Wohngebieten oder weiter zum Flughafen will, der muss über diese Straße fahren.

Gleichzeitig liegen an der Straße die Petrus-Canisius-Grundschule und der St. Cyriakus- Kindergarten. Weil hier dann natürlicherweise auch viele Kinder unterwegs sind, komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen, hat eine Bürgerin beobachtet. Sie hatte, wie berichtet, im Bürgermonitor angeregt, in dem Bereich eine Tempo-30-Zone anzulegen. Verkehrsminister Alexander Dobrindt habe schließlich gesagt, dass grundsätzlich an einem Kindergarten Tempo 30 herrschen soll.

In Weeze habe man dann die besondere Situation, dass da auch noch eine Grundschule liegt, also müsste das doch erst recht für Tempo 30 sprechen, meint sie. Und seit ihrer Anregung ist einiges in Bewegung gekommen. Die Gemeinde Weeze hat die Anregung aufgenommen. Man sei gerade dabei, ein Nahverkehrskonzept mit dem Schwerpunkt Radverkehr aufzustellen. Hier hat man dann auch den Bereich Kardinal-von-Galen-Straße im Blick. Im Grundsatz stimme man der Anwohnerin zu, so Georg Koenen vom Ordnungsamt. Man habe schon vor längerer Zeit mal über eine Tempo-30-Regelung in dem Bereich nachgedacht. Da sei das aber noch nicht möglich gewesen. Jetzt sind die Vorschriften für Tempo-30-Zonen gelockert worden. Damit rücke das Thema wieder verstärkt in den Fokus.

Problem sei, dass noch die Richtlinie fehle, wie die neuen Regelungen praktisch umzusetzen sind. "Noch liegen keine Verwaltungsvorschriften für neue Tempo-30-Zonen und Abschnitte an Kindergärten und Schulen." Die Gemeinde habe ihre Hausaufgaben gemacht und könne derzeit nur abwarten. "Sobald wir etwas Konkretes in der Hand haben, wird eine Entscheidung getroffen", kündigt Koenen an.

Wann die so genannte Verwaltungsrichtlinie vorliegt, ist offen. "Uns sind so lange die Hände gebunden", sagt Koenen. Die Frage ist, ob sich die Sache dadurch verzögern könnte, dass die Landesregierung gewechselt hat. Die Gemeinde will bei dem Thema auf jedem Fall am Ball bleiben.

Geprüft werden soll, wo zusätzliche Tempo-30-Zonen eingerichtet werden oder wo es eine Geschwindigkeitsbegrenzung für eine bestimmte Strecke geben könnte. Für die Kardinal-von-Galen-Straße sei es sinnvoller, eine Tempo-Begrenzung für ein Teilstück einzurichten, weil die Straße so lang sei. Der Weg über die Fußgängerampel ist der offizielle Schulweg.

Mit den Erstklässlern wird das auch speziell eingeübt. Im Sachunterricht werde das auch immer wieder thematisiert und die Kinder darauf hingewiesen, dass sie an der Ampel über die Straße gehen, heißt es. In unregelmäßigen Abständen ist morgens der Bezirksbeamte vor Ort, um den Schulweg zu sichern.

(RP)
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