Geldern Was von Tschernobyl blieb

Geldern · Ausstellung im Rathaus Rees: Ines Malangeri - "Colours of Chernobyl - Die verfallene Schönheit von Prypjat".

 Das verfallene Kernkraftwerk von Tschnobyl. Im Vordergrund steht ein Denkmal, das den bei der Katastrophe gestorbenen Arbeitern gewidmet ist.

Das verfallene Kernkraftwerk von Tschnobyl. Im Vordergrund steht ein Denkmal, das den bei der Katastrophe gestorbenen Arbeitern gewidmet ist.

Foto: Ines Malangeri

Am Sonntag, 12. Februar eröffnet der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers die Ausstellung mit dem Titel "Colours of Chernobyl - Die verfallene Schönheit von Prypjat" der Fotografien Ines Malangeri aus Rees. Die Veranstaltung beginnt um 11.30 Uhr im Rathaus der Stadt Rees. Kunsterzieher Johannes Beenen wird die Einführung in die Veranstaltung übernehmen. Der musikalische Rahmen wird von einem Streicherquartett der Haldern Strings gestaltet. Die Ausstellung wird bis zum 23. Juni im Rathaus zu sehen sein.

Ines Malangeri ist Fotografin und arbeitet hauptsächlich im Bereich der Porträt-, Natur-, und Eventfotografie. Privat ist sie immer häufiger als Fotografin von sogenannten "Lost Places" (verlorene Orte) in Deutschland, Belgien und Luxemburg unterwegs. Dabei werden verlassene Gebäude besichtigt und deren Schönheit und Verfall fotografisch festgehalten.

Ende August des vergangenen Jahres war sie nach Tschernobyl gereist. Dort hat sie zwei Tage innerhalb der radioaktiv belasteten Sperrzone verbracht und konnte die einzigartige mystische Atmosphäre der menschenleeren ehemaligen Arbeiterstadt Prypjat auf sich wirken lassen. Auch 30 Jahre nach der Nuklearkatastrophe schlägt der Geigerzähler stellenweise noch heute Alarm. Dabei erinnert das stetig knackende Piep-Geräusch des Messgerätes daran, von radioaktiver Strahlung umgeben zu sein.

Mit Respekt gegenüber den Opfern dieser Tragödie hat Ines Malangeri den derzeitigen Zustand der Stadt Prypjat aus einer anderen Perspektive präsentiert. Dort, wo nicht mehr der Mensch, sondern die Natur den Lauf der Dinge bestimmt, entsteht eine friedliche Einsamkeit, in der sich die morbide Schönheit des Verfalls beobachten lässt. Diesen veränderten Blickwinkel möchte die Fotografin gerne mit einem interessierten Publikum teilen.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 23. Juni in den Fluren des Rathauses montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr.

(RP)
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